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Viel los auf den Fastelovends-BühnenKölner Traditionskorps ehren Mitglieder

Lesezeit 4 Minuten

Mit einem gemeinsamen Tanz übergab das Tanzcorps Luftflotte, feierlich ihr ehemaliges Tanzpaar Sandra Wüst und Tommy Engel an die Prinzen-Garde.

Köln – Die Tage vor der Proklamation nutzen einige Traditionskorps zu ihren Korps-Appellen, auf denen Orden und Mützen verteilt, geehrt und befördert, gegessen, getrunken und gelacht wurde.

Prinzen-Garde

Zum Auftakt ihres Appells im Maritim stellten Präsident Dino Massi und Kommandant Marcel Kappestein das neue Tanzpaar ihrer Prinzen-Garde vor. Sandra Wüst und Tommy Engel präsentierten sowohl die Premiere des neuen Mariechentanzes als auch einen gemeinsamen Auftritt mit der Tanzgruppe der Luftflotte, bei der die beiden zuvor aktiv waren.

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Eine besondere Ehrung gab es später noch für die Bläck Fööss. Die wurden zu ihrem 50-jährigen Bestehen mit der eigens geschaffenen Auszeichnung und zugehöriger Mütze zur „Ehren-Musikgruppe der Prinzen-Garde“ ernannt. Zudem hat sich das weiß-rote Traditionskorps ein neues Leitbild verpasst. Dabei geht es im Kern um Leidenschaft, Gemeinschaft und Tradition sowie soziales Engagement. Passend dazu ist die Garde nun auch der elfte Botschafter des Deutschen Kinderhospizvereins.

Rote Funken

Nicht nur auf den kölschen Fastelovends-Bühnen, auch bei den Roten Funken gilt der 94-jährige Ludwig Sebus als hochkarätiges Urgestein. Seit 66 Jahren zählt er nun schon zu den Roten Funken. Dafür gab es beim Regimentsexerzieren im Maritim von Präsident Heinz-Günther Hunold eine Urkunde und ein besonderes Ständchen von „Klimpermännchen“ Thomas Cüpper, der eigens ein Medley mit bekannten Sebus-Liedern zum Mitsingen zusammengestellt hatte. „Ich däht et alles su widder dun in mingem Levve“, sagt der sichtlich gerührte Sänger. „Denn wer glücklich sein will, muss andere glücklich machen.“ Andere glücklich machen wollen die Funken auch mit einer Neuauflage ihrer Sammel-Aktion mit der „Kötterbüchs“, mit der sie an einigen Samstagen auch durch die Innenstadt ziehen wollen. Diesmal sammeln die Funken zum Motto „Für kölsche Pänz in Not“ für den Kinderschutzbund.

Nippeser Bürgerwehr

„Kochen und Grillen sind meine großen Hobbys“, sagte Christoph Kienle (40) und lachte. „Vegan und vegetarisch geht für mich gar nicht – nur in Fällen von Allergie oder Krankheit.“ Beim Korpsappell des Nippeser Bürgerwehr im Maritim wurde Kienle („Ich gehöre eigentlich zum Corps à la suite, bin für die Rolle gefragt worden und habe gleich zugesagt“) jetzt von Präsident Michael Gerhold zum neuen Koch des Korps ernannt.

Einen Löffel erhielt der neue Koch Christoph Kienle (r.) von Michael Gerhold

Zudem wurde er auch ins „Corps à la küch“ aufgenommen, den Zusammenschluss der Regimentsköche. Passend zum Pöstchen erhielt Kienle, hauptberuflich leitender Angestellter bei Aldi, noch einen überdimensionalen Kochlöffel aus Kupfer, in den das Logo der Bürgerwehr eingearbeitet ist. Ob er damit auch seine Lieblingsgerichte (Steak mit Salat sowie Spaghetti Bolognese) kochen kann?

Treuer Husar

Nachdem mit Pfarrer Markus Herzberg von der Antoniterkirche schon länger ein evangelischer Seelsorger zu den Treuen Husaren zählt, hat der nun einen katholischen Kollegen. Beim Korpsappell im Pullman Hotel ernannte Präsident Markus Simonian Domkapitular und Pfarrer Dominik Meiering zum neuen Regimentspfarrer.

Markus Simonian (l.) mit Dominik Meiering

Zudem wurden bei den Husaren 33 neue Mitglieder aufgenommen, so viele wie in kaum einem anderen Korps. Auch bei der Kinder- und Jugendtanzgruppe Husaren-Pänz – feiert 20. Geburtstag – gab es sechs Neuzugänge. Abschied nehmen hieß es für die bisherigen Trainer der Pänz Sonja und Thomas Hoffmann. Das wohl witzigste Geschenk des Abends erhielt Trompeter Rolf Fabian, die graue Eminenz aus der Musikkapelle. „Der schielt immer so auf die Füße des Karneval-Prinzen“, hatte Simonian beobachtet. Deshalb erhielt Fabian nun ein eigenes Exemplar der roten Prinzenschuhe – schön auf einer Platte montiert.

Altstädter

Wiedersehen mit einer alten Bekannten: Beim Korpsappell der Altstädter im Gürzenich stand für viele unverhofft Ex-Mariechen Stefanie Scharfe an der Seite von Tanzoffizier Philipp Bertram auf der Bühne.

Ersatz-Mariechen Stefanie Scharfe mit Tanzoffizier Philipp Bertram

Die Tanzmarie der Jahre 2010 bis 2017 war kurzfristig für ihre Nachfolgerin Carina Stelzmann, die wegen einer Lungenentzündung bis auf weiteres im Krankenhaus liegt, eingesprungen und will diese auch in der laufenden Session vertreten. In wenigen Stunden hatte sie sich die notwendigen Tanzschritte und Hebefiguren wieder antrainiert, während „Hofschneiderin“ Edeltraut Lafontaine – kleidet die Altstädter seit 56 Jahren in grünes und rotes Tuch – ihr eine neue Uniform schneiderte.

Jan von Werth

In ihre letzte Session geht das Tanzpaar des Reiterkorps Jan von Werth. Dann wollen Britta Schwadorf und Florian Braun ihre Tanzstiefel an den Nagel hängen und sich anderen beruflichen und privaten Herausforderungen widmen. So hat Schwadorf bereits das Training mit dem Kinderdreigestirn übernommen.