Köln – Kaum war das Dreigestirn mit Prinz Christian II. , Bauer Frank und Jungfrau Griet auf die kleine Bühne geklettert, wurden sie mit stehenden Ovationen und regelrechtem Jubel gefeiert – dabei hatte noch keiner auch nur ein Wort gesagt. Das hatte es so beim traditionellen Prinzenessen sehr lange nicht mehr gegeben. Doch in Lob, Anerkennung und Respekt für die aktuellen Tollitäten waren sich die rund 300 geladenen Gäste einig.
Fast die gesamte kölsche Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Fastelovend sowie alle noch lebenden Ex-Tollitäten waren zum Festmahl am Hofe des Kölner Dreigestirns in den überdachten Innenhof des Spanischen Baus des Rathauses gekommen – zu einem edlen Drei-Gang-Menü, musikalisch begleitet von Hanak und ihren neuen Songs von Veedel und Dreigestirn.
Dreigestirn zieht durchweg positive Bilanz
Kritische Anmerkungen suchte man vergeblich. Stattdessen Danksagungen, Tränen und viel Weihrauch. Das Resümee des Dreigestirns, das sich, angeleitet von Oberbürgermeisterin Henriette Reker, mit Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn ins Gästebuch der Stadt eintrug, war ausschließlich positiv. „Ich war sechs Wochen lang täglich 24 Stunden glücklich“, verriet Jungfrau Ralf Schumacher. „Ich bin unendlich dankbar und habe so viele besondere Menschen kennen gelernt.“
Ähnlich äußerten sich Frank Breuer („Kölscher Bauer zu sein war mein größter Wunsch“) und Christian Krath: „Ich konnte den Traum meines Lebens ausleben. Ich kann nicht einen einzigen negativen Punkt nenne. Es war alles perfekt.“ Am liebsten würde er die Pritsche, die er als Zeichen seiner närrischen Macht erhalten hatte, gar nicht mehr zurückgeben. „Die müsst ihr mir schon abnehmen. Und ich kann schnell laufen“, sagte ein strahlender Prinz.
Dazu hatte er auch einen ganz privaten Grund. Als Single in die Session gestartet, hat sich der Prinz frisch verliebt. Mit Andrea Homberg, einer Hebamme und Heilpraktikerin aus Ratingen, hatte es schon kurz vor Weihnachten gefunkt. Damals wusste sie nicht, das ihr neuer Liebhaber Prinz in Kölle sein werde, beim Prinzenessen war sie erstmals offiziell dabei.
Die Tollitäten lobten ihre aufwendige Vorbereitung durch das FK und den starken Rückhalt in der eigenen Gesellschaft, dem Reiterkorps Jan von Werth. Krath: „Durch die ist ein Ruck gegangen. Vorher waren es vier Schwadrone, jetzt ist es ein Verein.“ Aber ihnen ist auch klar, das die Strahlkraft ihren Figuren in den jeweiligen Ornaten liegt. „Das ist personenunabhängig“, so Schumacher. „Wir sind nur drei Tropfen im Herzblut des Kölner Karnevals.“