Beim Prinzenessen im Staatenhaus musste Prinz Sascha I. mehrfach mit den Tränen kämpfen. Jungfrau Frieda fiel verletzt aus.
Sorge um Jungfrau FriedaEin emotionaler Prinz lässt die Session Revue passieren
Prinz Sascha kämpft mit den Tränen. Nicht nur einmal, aber auch als er von Vater und Jungfrau Frieda spricht, der verletzt ausfällt. „Es ist so traurig, dass er heute nicht hier sein kann“, sagt er beim traditionellen Prinzenessen am Freitagmittag im Staatenhaus in Köln-Deutz vor geladenen Gästen aus Karneval und Stadtgesellschaft wie Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Arena-Chef Stefan Löcher. „Er hat sich die letzten Wochen gequält, er wollte für die Jecken da sein und seinen Traum leben.“
Passend zum Sessionsmotto „Wat e Theater, wat e Jeckespill“, das die Bühnen der Stadt ehren will, traf vor dem Festmahl die „Volkskultur auf Hochkultur“, wie es Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn formulierte. So wurden im Staatenhaus, aktuell Heimat des Divertissementchen, mit Auszügen aus der Welt der Oper innegehalten. Die drei Stücke aus „Carmen“, „Cavalleria rusticana“ und „Das Land des Lächelns“ symbolisierten die abwesende Jungfrau, Bauer und Prinz.
Prinz Sascha I.: „Ich hoffe, dass ich die Jecken nicht enttäuscht habe“
Jungfrau Frieda hat sich beim Training im November einen Muskelfaserriss im Beckenbereich zugezogen. Der macht ihm aktuell wieder so sehr zu schaffen, dass er am Freitag im Krankenbett bleibt, statt mit seinem Sohn Sascha und seinem Bruder Bauer Werner auf den kölschen Bühnen zu performen. Auch die Teilnahme am Rosenmontagszug ist derzeit fraglich. „Das tut so weh, zu sehen, wie er einerseits strahlt und dann von der Bühne runtergeht und unter Schmerzen ins Auto steigt“, sagt Sascha Klupsch.
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Beim Prinzenessen lässt das Dreigestirn, in diesem Fall das Zweigestirn, immer auch die Session Revue passieren. Das Amt des Prinzen ist für Sascha Klupsch nicht nur die Erfüllung eines lang gehegten Lebenstraums: „Ich möchte nicht nur ein Name sein, sondern meine Aufgabe gut und gewissenhaft erledigen. Damit die Leute sagen: Das war ein guter Prinz. Ich hoffe einfach, dass ich die Jecken nicht enttäuscht habe“, sagt Prinz Sascha I. mit abermals feuchten Augen. Der laute Applaus aller Anwesenden zeigt ihm, dass er sie nicht enttäuscht hat. „Mir war es außerdem immer wichtig, nah bei den Jecken zu sein. Das ist auch der Grund, warum ich bei jedem Auftritt beim Medley runter ins Publikum gegangen bin.“
Dreigestirn hat sich zweimal beworben
Nah bei den Jecken sein, das heißt für ihn auch, kein Blatt vor den Mund zu nehmen: „Ich erzähle jetzt einfach mal aus dem Nähkästchen“, kündigt er an. Die Presseabteilung des Festkomitees schlägt scherzhaft die Hände über dem Kopf zusammen. „Wir haben uns zweimal beworben.“ Im vergangenen Jahr hatte es nicht gereicht. Zum Prinzen der Session 2023, der wie viele andere Ex-Dreigestirne mit rot-goldenem Krätzchen im Saal sitzt, sagt er: „Boris, wir haben uns beide beworben und ich finde, wir sind beide als Sieger hervorgegangen.“ Er hätte das eine Jahr gebraucht, um an sich zu arbeiten.
Bei der Bewerbung sei er so nervös gewesen, dass er nach seinen Karteikarten fragte. Aber: „Ich habe so gezittert, dass ich gar nicht lesen konnte, was da draufstand“, gibt er offen zu. Sascha wusste: Er muss üben. Unter dem Vorwand, Treue-Husaren-Präsident Markus Simonian als Sitzungsleiter ablösen zu wollen, traf er sich zum Üben mit Michael Hehn alias „Dä Nubbel“.
Als Familie zu dritt hätten sie insgesamt so viel geübt wie kaum ein anderes Dreigestirn, so der 30-Jährige. Er habe viel Angst gehabt, in seiner wichtigen Rolle als Prinz Fehler zu machen. Nach dem ersten in seinen Augen völlig verhagelten Auftritt, der trotzdem von den Jecken gefeiert wurde, habe er jedoch gemerkt, dass ihm das niemand übelnimmt. „Ich habe schnell begriffen, dass es genau richtig ist, wenn du das sagst, was du gerade fühlst.“
Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn lobt die offene Art des Dreigestirns, das sich nicht davor fürchtet, auch Verletzlichkeit zu zeigen: „Ihr seid ein sehr emotionales Dreigestirn, in jeder Hinsicht. Das zeichnet euch vielleicht ganz besonders aus.“