Jungfrau Marlis, die im echten Leben Hendrik Ermen heißt, erklärt den Plaggen des Dreigestirns Element für Element. Warum es sogar Düsseldorf darauf geschafft hat.
„Selbst entworfen“Besondere Fahne des Dreigestirns – So feiert Düsseldorf im kölschen Fastelovend mit
![Zur Proklamation des Kölner Dreigestirns im Gürzenich wurde die Plagge präsentiert.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/05/a469315c-eece-43ff-84d4-1e8eba88cc4d.jpeg?q=75&q=70&rect=0,215,4000,2250&w=2000&h=1404&fm=jpeg&s=8b04e7708324e74e50d917e50b80b1a8)
Zur Proklamation des Kölner Dreigestirns im Gürzenich wurde die Plagge präsentiert.
Copyright: Thilo Schmülgen
Auf dem Plaggen des aktuellen Dreigestirns im Kölner Karneval gibt es viel zu sehen – zu viel, als dass man alles in zweieinhalb Sekunden, wenn das Dreigestirn bei einer Veranstaltung an einem vorbeiläuft, erfassen könnte. Darum haben wir die Fahne einmal genau unter die Lupe genommen – und das mit prominenter Unterstützung. Jungfrau Marlis (Hendrik Ermen) erklärt Leserinnen und Lesern des „Kölner Stadt-Anzeiger“ jedes einzelne Element:
![Ganz groß auf der Plagge: das Wappen der Stattgarde Colonia Ahoj.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/05/e5cfe228-b3b0-424a-849a-1c54239cce54.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=2102&fm=jpeg&s=4dfae21232a8dad23b7b1945fddd0d26)
Ganz groß auf der Fahne: das Wappen der Stattgarde Colonia Ahoj.
Copyright: Festkomitee/Costa Belibasakis
Seite eins
Prominent in der Mitte prangt das Wappen der Stattgarde Colonia Ahoj, unsere Muttergesellschaft, auf die wir sehr stolz sind. Darüber sieht man die Kopfbedeckungen unserer Figuren, von links nach rechts sind das Zöpfe und Krone der Jungfrau, die Prinzen-Kappe und der Hut des Bauern. Darunter, man muss schon sehr genau hinschauen, um das zu sehen, ist der Dom abgebildet – wie eine Art Wasserzeichen, das für unsere Köln-Liebe steht. Wir finden: Jeder soll und darf stolz sein, in Köln einem Karnevalsverein anzugehören.
Geschwungen unter dem Stattgarde-Wappen ist das Motto der laufenden Session zu lesen: „Fastelovend – wenn Dräum widder blöhe“. Dazu passen dann auch die bunten Blumen in allen Ecken, die mussten da rein – Flower Power halt.
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![Am Abend ihrer Proklamation im Gürzenich: Jungfrau Marlis (Hendrik Hermen), Prinz René (René Klöver) und Bauer Michael (Michael Samm).](https://static.ksta.de/__images/2025/02/05/79f3b350-71b1-46b9-84ac-e240ed5c1429.jpeg?q=75&q=70&rect=0,450,4000,2250&w=2000&h=1398&fm=jpeg&s=28d611ff8b3790cf460ce6f36a783ec6)
Am Abend ihrer Proklamation im Januar im Gürzenich: Jungfrau Marlis (Hendrik Hermen), Prinz René (René Klöver) und Bauer Michael (Michael Samm).
Copyright: Thilo Schmülgen
Ganz unten, im blauen Bereich, sieht man drei kleine Wappen: Ganz links das von Norderney, weil Bauer Michael Norderneyer und Kölner ist. Früher war er mit Eltern und Großeltern auf der ostfriesischen Insel, heute vermietet er dort Ferienwohnungen. Er ist unser Seebär. In der Mitte ist das Bonner Stadtwappen zu sehen, das passt zum Prinzen, der dort geboren ist und nach langen Jahren in Köln auch heute wieder dort lebt. Ich selbst wohne zur Hälfte in Nippes und zur Hälfte in Düsseldorf, daher ist ganz rechts das Düsseldorfer Wappen abgebildet. Gerade das hat es sicher noch nie gegeben auf einem Plaggen. Aber uns ist ganz wichtig, Menschen zu vereinen, so verschieden sie auch sein mögen und woher auch immer sie kommen. Keiner sollte sich seiner Herkunft schämen müssen, aber das gegenseitige Necken ist uns wichtig, das wollen wir beibehalten.
![Auf dieser Seite prangt die Prinzenspange in der Mitte und darüber ein selbstgewählter Leitspruch des Dreigestirns.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/05/7dcc0c9c-29a1-4feb-a4fd-940533763601.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=2100&fm=jpeg&s=4921430579cb75538b81f9975ce567cd)
Auf dieser Seite prangt die Prinzenspange in der Mitte und darüber ein selbstgewählter Leitspruch des Dreigestirns.
Copyright: Festkomitee/Costa Belibasakis
Seite zwei
Ganz groß in der Mitte ist unsere Prinzenspange zu sehen: Da ist der Dom, da sind wieder unsere Kopfbedeckungen, da ist das Stattgarde-Wappen und das von Köln. Über der Silhouette von Köln spannt sich ein Blütenkranz, der die Farben eines Regenbogens trägt, und das passt perfekt zur Stattgarde: Wir sind in jeder Hinsicht eine sehr diverse Karnevalsgesellschaft, bestehen sicher zu 60 Prozent aus Nicht-Ur-Kölnern. Vor dem Dom schlängelt sich der Rhein, und da finden sich wieder Blumen.
Über der Spange steht „Seid jeck, seid bunt, seid lieb“ – das ist nicht unser offizielles Motto, aber es ist eine uns wichtige Botschaft. Jede und jeder soll Karneval feiern, wie er oder sie es will, das meint „Seid jeck.“ Seid bunt, das heißt für uns: Jeder darf sein, wie er oder sie ist, jede Herkunft ist okay, egal ob Kalk oder Nippes oder Norderney. Daher auch die Blumen auf beiden Seiten. Mit „seid lieb“ wollen wir sagen: Habt Respekt voreinander. Unter der Spange finden sich unsere Namen: Jungfrau Marlis, Prinz René I., Bauer Michael.
Oben in der Mitte findet sich in klein noch einmal das Wappen unserer Stattgarde Colonia Ahoj, wir sind einfach so unglaublich stolz auf unsere Gesellschaft, die ein paar Dinge ganz anders macht, als sie bislang immer gemacht worden sind.
Der Große Senat, erwähnt in der unteren linken Ecke, spendet regelmäßig den Plaggen des Kölner Dreigestirns. Er besitzt kein eigenes Wappen, gezeigt wird das vom Festkomitee.
Die goldene Kordel, die sich auf beiden Seiten um das Motiv schlängelt, hatten wir schon in unserer Bewerbung im Design. Sie steht für den maritimen Aspekt, der der Stattgarde so wichtig ist, aber sie ist auch verbindendes Element. Für diesen verbindenden Faktor stehen wir als Kölner Dreigestirn. Übrigens: Wir haben den Plaggen selbst entworfen, und eine so bunte hat es meines Wissens nach noch nie gegeben. Die Resonanz darauf ist bislang durchweg positiv.