- Die Sessionseröffnung ist in Köln ohne Party, Trubel und kostümierte Jecken über die Bühne gegangen.
- Für Polizei, Ordnungsamt und Rettungsdienst verlief der 11.11. wie erwartet ruhig.
Köln – Nein, die Kölner Männer mussten sich am 11.11. die Krawatten nicht selbst abschneiden. Auch wenn das der „Spiegel“ gestern Morgen in seiner Online-Ausgabe tapfer behauptetet hatte. Bis Weiberfastnacht ist es indes noch eine ganze Weile hin. Und die Hoffnung, dass im Februar wenigstens irgendwie gefeiert werden kann, ist noch nicht tot. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass die Infektionszahlen sinken. Am 11.11. haben nicht nur die Kölner, sondern auch jene, die sonst an diesem Tag zu Tausenden in die Stadt strömten, ihren Teil dazu beigetragen. Indem sie einfach zu Hause blieben.
„Drink doch keine mit“, hatte die Stadt als Motto für dieses Jahr ausgegeben – und alle haben sich daran gehalten.
Keine Kostüme, keine Alkoholleichen, keine Wildpinkler, keine vollgekotzten Ecken. Aber – und das ist die andere Seite – auch kein früher Vorgeschmack auf die Session, kein erster Auftritt für das designierte Dreigestirn, keine kölschen Lieder auf dem Heumarkt. Und sogar der WDR als Haussender des kölschen Karnevals setzte auf leise Töne und verzichtete weitgehend auf allzu ausgelassene Programmpunkte.
Kölner Wirte, Veranstalter und Taxifahrer hätten den 11.11. gebraucht
Denn selbst wenn viele Kölner die Sessionseröffnung gar nicht aktiv feiern – das Signal, dass es eben nicht mehr lange ist, bis es wieder richtig los geht, fehlt schon. Ganz bitter ist es für die sowieso von der Pandemie gebeutelten Wirte, für die gesamte Kölner Veranstaltungsbranche bis hin zu den Taxifahrern. Sie alle mussten nach den Entbehrungen der letzten Monate nun auch noch das Geschäft abschreiben, das sie am 11.11. ohne Corona gemacht hätten.
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Dennoch, die Absage musste sein. Dass die Stadt gestern komplett jeckenfrei war, dass Polizei und Ordnungsamt kaum etwas zu tun hatten, kann als weitgehendes Verständnis für die harte Maßnahme gewertet werden. Die Kölner Jecken haben ein starkes Zeichen gesetzt durch ihr Fernbleiben – ein Zeichen für den Karneval.