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Schutz der Uniwiese, SicherheitspersonalDas hat der Kölner Karneval im Zülpicher Viertel gekostet

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt leere Glasflaschen und Müll auf einer Wiese.

Die abgedeckte Uniwiese an Weiberfastnacht in diesem Jahr

Die Uniwiese wurde nur an Weiberfastnacht als sogenannte „Entlastungsfläche“ genutzt – und das war ziemlich teuer.

Die Nutzung der Uniwiese im Frühjahr für den Kölner Straßenkarneval hat rund eine Million Euro gekostet. Das geht aus einer nicht-öffentlichen Antwort der Stadt auf eine Anfrage der Grünen in der Bezirksvertretung Innenstadt hervor, die dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt. Die Uniwiese wurde nur an Weiberfastnacht als sogenannte „Entlastungsfläche“ genutzt, um bei Überfüllung der Zülpicher Straße die Feiernden dorthin umzuleiten.

Weiberfastnacht ist an den Straßenkarnevalstagen im Zülpicher Viertel laut Stadt der besucherstärkste Tag. Auch zur Sessionseröffnung am 11.11. in diesem Jahr soll die Uniwiese wieder als Entlastungsfläche genutzt werden.

Abdeckung der Uniwiese für eine halbe Million Euro

972.339,69 Euro haben laut der Stadt die „infrastrukturelle Erschließung“ und die Sicherheitsmaßnahmen an der Uniwiese gekostet. Bekannt war bereits, dass die Abdeckung der Rasenfläche rund 500.000 Euro gekostet hat. Detaillierter führt die Stadt zusätzliche Kosten von 376.000 Euro auf, die unabhängig von der Abdeckung der Wiese angefallen sind.

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Diese splitten sich auf in Bewachung und Aufbau der Absperrung der Fläche (ca. 196.000 Euro), Materialkosten (ca. 89.000 Euro), Toilettenanlagen (ca. 65.500 Euro) und Sachkosten (ca. 25.500 Euro). Zu den restlichen Ausgaben gibt es keine Auskunft in der Antwort.

Müll auf der Uniwiese

Müll auf der Uniwiese am Morgen des 12. November 2022.

An Weiberfastnacht hatte die Stadt den als Entlastungsfläche freigegebenen Teil der Uniwiese in Richtung Luxemburger Straße erstmals mit speziellen Bodenplatten abdecken lassen, um die Rasenfläche zu schützen. Zusätzlich wurden umliegende Grünflächen mit Zäunen abgesperrt. Am 11.11. des vergangenen Jahres war das noch nicht erfolgt. Laut der Stadt Köln konnte die Rasenfläche durch die Bodenplatten deutlich besser erhalten werden.

Festgestellte Schäden seien auf den vorherigen 11.11. und die anderweitige Nutzung der Grünfläche zurückzuführen. Im Nachgang des Karnevals im Frühjahr hat die Stadt lediglich Teilbereiche der Uniwiese sanieren lassen müssen, heißt es. Die Kosten dafür betrugen rund 12.000 Euro.

Stadt engagierte Sicherheitskräfte für 758.000 Euro

Wie viele Personalkosten für die Mitarbeitenden des Ordnungsamtes und der Landespolizei beim Straßenkarneval entstanden sind, kann die Stadt Köln nicht aufschlüsseln. Auskunft gibt sie lediglich darüber, was für externe Sicherheits- und Wachdienste ausgegeben worden ist. Allein die Kräfte für die Sicherung der Uniwiese kosteten rund 117.000 Euro. Für das gesamte externe Sicherheitspersonal im Straßenkarneval, also auch in der Altstadt, der Südstadt sowie für die Sicherung des Rosenmontagszugs und der Schull- un Veedelszöch am Karnevalssonntag zahlte die Stadt Köln rund 758.000 Euro.

Rund um die Beauftragung von privaten Sicherheitsfirmen hatte es zuletzt in Köln große Diskussionen gegeben. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte die Ergebnisse eines Berichts des Rechnungsprüfungsamtes öffentlich gemacht, laut dem die Stadt Köln nicht nur einige der beauftragten Sicherheitsfirmen an Karneval nicht kannte – sondern ihnen ohne erkennbaren Grund auch zu viel bezahlt hat. Der Rechnungsprüfungsausschuss hatte die Stadt Ende September damit beauftragt, die Zusammenarbeit mit privaten Sicherheitsdiensten zu überarbeiten. Für den anstehenden 11.11. sah die Verwaltung wegen der Kurzfristigkeit aber keine Möglichkeit, auf andere Dienstleister umzuschwenken.

Der Umweltverband BUND, eine Gruppe von Anwohnerinnen und Anwohnern sowie die Kölner Grünen fordern, die Uniwiese nicht mehr als Entlastungsfläche zu nutzen. Alternativvorschläge für das Kwartier Latäng aus dem „Runden Tisch Karneval“ sind bislang nicht umgesetzt worden. Die Stadt und die Kölner Polizei halten eine Nutzung des Grüngürtels derzeit für alternativlos.