Köln – Die linke Hand in der Hosentasche, lockerer Schritt, so ist Andree Haack vor den Stadtrat getreten, um seine Wahl zum Dezernenten für Wirtschaft und Stadtentwicklung anzunehmen. „Köln ist eine großartige Stadt mit riesigen Möglichkeiten“, sagte Haack nach der Wahl. „Ich freue mich, hier mitgestalten zu können.“ Im Sommer wird er sein Amt antreten, wenn alles nach Plan läuft. Bis dahin will Haack die Stadt aus den Augen der Kölnerinnen und Kölner kennenlernen, wie er sagt.
In Duisburg habe er Unternehmen und Stadt näher zusammengebracht, um daraus neue Ideen zu entwickeln. Das sei auch sein Anspruch für Köln, sagte Haack. Konkret wurde er am Donnerstag noch nicht: „Ich muss mir die Struktur erstmal in Ruhe anschauen, um dann die richtigen Schlüsse zu ziehen.“ Schon länger steht die Notwendigkeit des neu geschaffenen Dezernats für einige Ratsmitglieder infrage. Es blähe die Verwaltungsstrukturen unnötig auf, hieß es immer wieder von der FDP. Haack wies die Kritik zurück: „Das Thema Wirtschaft ist immer ein eigenes Dezernat wert, alleine das sollte schon reichen. Die Kombination mit der Stadtentwicklung macht Sinn, weil man diese beiden Themen ohnehin nicht gut auseinanderhalten kann.“
Vorgang sorgte für Kritik
Vorgeschlagen wurde der 48-Jährige von Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Am Montag informierte sie die Ratsfraktionen darüber: ein Vorgang, der bei der Ratssitzung für Kritik sorgte. Die Linke hielt das Zeitfenster für zu kurz und beantragte, die Wahl zu verschieben. Reker verwies auf die Dringlichkeit, die Verschiebung fand keine Mehrheit. Auch das Auswahlverfahren war nicht unumstritten: Reker lud nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ sechs Kandidaten ein und entschied sich in Abstimmung mit einem externen Personalbüro für Haack. In der finalen Vorstellungsrunde gab es für den Geschmack einiger Politiker zu wenige Alternativen.
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Umstände, die sich auch im Abstimmungsergebnis ausdrückten: Neben dem Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt stimmte lediglich die AfD für den Kandidaten – SPD, Linke und FDP enthielten sich. Haack nahm das hin. „Ich habe mich den Fraktionen vorgestellt und fraktionsübergreifend Zustimmung zu meiner Person erlebt, auch im persönlichen Gespräch. Das politische Abstimmungsverhalten bezog sich auf das Verfahren“, sagte er.