„Noh all dä Johre“, so heißt der gemeinsame Titel von Engel und Stoklosa, er soll nicht nostalgisch sein, sondern ein „freundlicher Rückblick“.
„Et föhlt sich an wie fröher“Ex-Fööss wieder vereint: Tommy Engel und Erry Stoklosa singen gemeinsam
Zwei Männer Arm in Arm, ein geteiltes Mikrofon – es ist die Botschaft einer langjährigen Freundschaft: „Wir sind wieder ein Duo, Du und ich, auf einer Bühne“, singen Tommy Engel und Ernst „Erry“ Stoklosa in ihrem neuen Lied. „Noh all dä Johre“ lautet der Titel, darin blicken die beiden ehemaligen Mitglieder der Kölner Kult-Mundartband Bläck Fööss zurück auf mehr als 25 Jahre gemeinsame Zeit als Musiker bis zum Ausstieg Engels bei den Fööss Mitte der 90er Jahre – als Bühnenprofis und eben als enge Freunde.
Im Studio Engel in Brück arrangiert und aufgenommen
„Nach all den Jahren stehen wir hier zusammen und singen Lieder für die Leute in der Stadt“, lautet der Refrain des Songs, den beide Künstler zusammen mit Jürgen Fritz im Studio von Engel in Brück arrangiert, produziert und aufgenommen haben. Die zahlreichen Passagen über gemeinsam Erlebtes und Anspielungen auf Stationen und Höhepunkte der zurückliegenden Karriere zwischen 1970 und 1994 im Lied wollen Engel und Stoklosa auch als positive Botschaft für den Wert der Zeit verstanden wissen, die dabei helfen könne, „über den ein oder anderen Groll hinwegzukommen und einfach das Gute im Hier und Jetzt in den Vordergrund zu stellen“, wie Engel sagt.
Dabei bezieht sich der 74-Jährige unter anderem auf den Zwist, den sein Abschied von den Bläck Fööss seinerzeit unter den Bandmitgliedern erzeugt hatte und der bis heute nicht vollends ausgeräumt worden sei. „Mir sin zwei kölsche Junge, mir han vum Veedel schon jesunge su wieet wor he en dä Stadt“, heißt es in dem Lied, und weiter: „Et föhlt sich an wie fröher, he an dinger Sick, verdamp lang her – jetzt mach 'mer uns en superjeile Zick.“
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Peter Brings und Jürgen Fritz haben Text beigesteuert
Keineswegs Nostalgie, aber ein freundschaftlicher Rückblick spreche aus den Zeilen, betont Engel, „schließlich sind wir noch hier und haben Lust, viele gute Sachen anzugehen“. Der Text des Songs stammt ursprünglich von Peter Brings und Jürgen Fritz, dem musikalischen Leiter von Tommy Engel.
Bei der 18. Auflage vom „Weihnachtsengel“ im vergangenen Jahr, als alle vier Musiker zusammen auf der Bühne standen, kam so die Idee auf, den Song mit Engel und Stoklosa einzusingen. So soll „Nach all den Jahren“ laut Engel und Stoklosa fester Bestandteil der Show mit Musik, Speisen und Weihnachtsflair in der „Motorworld“-Eventhalle am Butzweilerhof in diesem Jahr (von Freitag, 22. November, bis Sonntag, 22. Dezember) sein.
Die Künstler haben für das neue Lied auch ein Video aufgenommen, das zahlreiche Stationen ihrer Karriere zeigt. Fotos von Auftritten aus 25 Jahren wechseln sich ab mit Szenen aus dem Studio, „in dem wir beide nach wie vor zusammen wunderbar funktionieren und harmonieren“, stellt Stoklosa fest.
Ein Leben lang das Hobby zum Beruf gehabt
Wie sehr diese Tatsache neben aller Professionalität auf enger Verbundenheit beruht, kommt in „Noh all dä Johre“ deutlich zum Vorschein. „Wir haben jetzt ein Alter erreicht, in dem man viel zurückblickt, über das Erreichte und Geleistete nachdenkt, gleichzeitig aber auch glücklich und stolz ist, dass man noch Energie und Ideen hat sowie das Privileg, sein Leben lang das Hobby und die Leidenschaft zum Beruf gehabt zu haben“, fasst Tommy Engel zusammen. Im Lied kommt das so zum Ausdruck: „Wir singen en der Sprooch, die uns dä leeve Jott zum Jlück jejovven hatt – doch nur Dom und Sunnesching, dat wor nie unser Ding.“
Die Frage, ob die beiden ihr künstlerisches Wirken künftig auch abseits der Weihnachtsshow noch einmal gemeinsam auf anderen Bühnen der Stadt präsentieren wollen oder werden, beantworten Tommy Engel und Erry Stoklosa auf charmant kölsche Art ausweichend mit einem Lächeln: „Man weiß et ja nie“, sagt Engel, und Stoklosa fügt hinzu: „Vorstellbar ist je vieles.“
Mit Sicherheit gemeinsam zu erleben sind die zwei Kölner Urgesteine also bei der diesjährigen 19. Auflage vom „Weihnachtsengel“. Der Vorverkauf läuft, Karten und Informationen zu Zeiten sowie zum Programm sind im Internet zu finden.