Köln – „Das wird ein großartiges Trommel-Gewitter. So viel kann ich schon mal versprechen. Denn so eine Band mit vier Schlagzeugern hat es in dieser Form doch auch noch nicht gegeben. Das ist schon einzigartig“, sagt Klaus Mages beim Gespräch in der Südstadt-Kneipe „Filos“ an der Merowingerstraße. Da saßen mit Mario Argandona und Gerd Sagemüller zwei seiner Mit-Trommler in dem neuen Bandprojekt, das sich Cologne Drum Armada nennt. Der Vierte im Bunde, Sameh Mina, weilte noch im Urlaub auf Ibiza. „Wir alten Säcke wollen noch einmal so richtig Gas geben“, ist man sich einig.
Freier Eintritt bei Konzerten
Die Premieren-Konzerte sind schon an diesem Mittwoch geplant – auf dem Open-Air-Gelände im Odonien – dank der Unterstützung des städtischen Kulturamtes bei freiem Eintritt. Dann spielen außer den vier Drummern noch Gitarrist Jan Felix Rohde, Bassist Emanuel Stanley und Sängerin Sabine Heil mit. „Zehn Stücke haben wir schon fest im Repertoire“, sagt Mages. „Und da kann einiges hinzukommen, denn wir proben ja noch.“
Die Hälfte des Programms sind Soundcollagen. Dazu kommen einige Cover-Versionen in ungewohntem musikalischem Gewand. So singt Arangonda einige Santana-Hits wie „Jingo“ und „Evil Ways“ oder auch den Klassiker „Papa was a Rolling Stone“ von den Temptations im Reggae-Stil. Mages hat sich „Jockey full of bourbon“ von Tom Waits vorgenommen.
Die Schlagzeuger-Band ist eher zufällig zusammengekommen – über eine im Corona-Lockdown entstandene integrative Musikproduktion im Rahmen des Staffel-Laufs „R(h)ein Inklusiv“ zum Köln-Marathon. Unter der Regie von Produzent und Arrangeur Martin Doepke – der schon mit Gianna Nannini, Ultravox, Heinz Rudolf Kunze oder Anne Haigis, aber auch mit Bläck Fööss und Höhnern zusammengearbeitet hat – und in Kooperation mit der Sporthochschule hatten sich daran auch schon Musiker wie Höhner-Frontmann Henning Krautmacher und Ex-Hohn Janus Fröhlich sowie dessen Sohn Christoph „Picco“ Fröhlich von Pelemele, Tenor Tino Selbach, Micky Brühl oder die Sängerinnen Maggie Mackenthun und Andrea Schönenborn von den Funky Marys beteiligt.
Und bei der aktuellen Neuaufnahme des Songs „Believe in Me – We are One“ nun auch die Schlagzeuger. So Mages, der schon beim legendären Trio Rio und für die Rainbirds trommelte. Dann Sagemüller, der für Kozmic Blue, Ina Deter, Drafi Deutscher, die Schröder Roadshow oder Gerd Köster im Einsatz war. Der ursprünglich aus Chile stammende Argandona war als Percussionist jahrelang mit Santiago, BAP, den Scorpions oder auch mal mit Deep Purple unterwegs.
Das zugehörige Video mit allen Vieren ist inzwischen bei Youtube zu sehen. Es sollte eigentlich im Rhein-Energie-Stadion gedreht werden, doch das war aufgrund der Corona-Beschränkungen in Köln zu der Zeit nicht möglich.
Filmaufnahmen im Borussia-Park
Also wichen die Musiker mit Produzent Doepke kurzfristig nach Mönchengladbach aus – ins Borussia-Stadion. „Mit recht strengen Vorgaben“, wie sich Sagemüller erinnert. „So durfte man auf keinen Fall die Farben oder das Logo des 1. FC Köln zeigen und auch den heiligen Rasen nicht betreten.“ Die mit einer Drohnen-Kamera gefilmten Schlagzeuger trommelten jeweils hinter einer der vier Eckfahnen. Nur Gitarrist Edin Colic und ein Streichquartett durften für die Filmaufnahmen mal kurz auf den grünen Rasen und in den Mittelkreis – in Begleitung von Aufpassern und Security-Kräften.
Doch bei dem einmaligen Zusammenspiel in Mönchengladbach für das Video wollten es die vier Schlagzeuger nicht belassen. „Nun geht es darum, den wuchtigen Sound nach Köln zurückzuholen. Wir kennen uns doch eigentlich schon seit Jahren, hatten aber vorher noch nie zusammengespielt“, sagt Mages. Argandona kennt wohl auch den Grund: „Jeder von uns kommt aus einer komplett anderen musikalischen Richtung.“ Aber nun will man das schon als längerfristig angelegtes Bandprojekt angehen. Sagemüller: „Wir sind eben ein paar glückliche Senioren-Trommler. Das kann man sehen – und auch hören.“
Die „Cologne Drum Armada“ spielt an diesem Mittwoch, 22. September, zweimal auf dem Open-Air-Gelände im Odonien an der Hornstraße – um 17.30 Uhr und um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist jeweils frei.