Köln – Deutlich mehr als 1000 Demonstranten haben am Freitagabend bei einer Kundgebung am Roncalliplatz den Opfern des mutmaßlich rassistischen Mordanschlags vom vergangenen Mittwoch im hessischen Hanau gedacht, bei dem ein Mann zehn Menschen ermordet und viele weitere verletzt hatte.
Die Teilnehmer versammelten sich mit Fahnen und Spruchbannern auf dem Roncalliplatz.
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Die Teilnehmer waren ab 18 Uhr dem Aufruf eines Bündnisses aus der Initiative Köln gegen Rechts, dem Netzwerk NSU Komplex auflösen und anderen Initiatoren außerdem mit zahlreichen Fahnen und Spruchbannern gefolgt, um von Köln aus ein starkes Signal gegen rechten Terror, Hass und die Politik der AfD sowie für Toleranz und Demokratie auszusenden.
Auch Christoph Kuckelkorn, Volker Beck und „Arsch huh!“-Vertreter nahmen teil
Auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees des Kölner Karnevals, sowie Vertreter der Gruppe „Arsch huh!“ nahmen an der Kundgebung teil und traten neben anderen als Redner auf. Reker hatte dafür ihre Karnevalstermine am Freitag abgesagt. „Nach dem furchtbaren rassistischen Mordanschlag und dem unfassbaren Leid, das über Familien und Freunde der Opfer und die ganze Stadt Hanau gebracht wurde, ist es mir wichtig, ein Zeichen zu setzen“, sagte sie.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker steht neben Volker Beck auf dem Roncalliplatz.
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Die Oberbürgermeisterin, die selbst einmal Opfer eines rechten Angriffs geworden war, kündigte unter massivem Jubel an, sich auch beim Verfassungsschutz für mehr und effektivere Maßnahmen zur Bekämpfung des rechten Terrors sowie für eine Beobachtung der AfD einzusetzen.
Sie sagte: „Wir müssen gemeinsam gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auf die Straße gehen. Und in unserem täglichen Handeln die Würde jedes Menschen achten und einander mit Respekt begegnen - in Köln und überall.“