Ein ICE-Sprinter ab dem Kölner Hauptbahnhof fällt bis Juni aus. Trotzdem fällt die Sprinter-Bilanz positiv aus. Vor allem Pendlerinnen und Pendler nach Berlin schätzen die Sprinter-Verbindung als echte Alternative zu Inlandsflügen. Wir haben mit der Bahn gesprochen und erklären die Hintergründe.
Kurzfristige AnkündigungDeutsche Bahn stellt ICE-Sprinter ab Köln überraschend bis zum Sommer ein
Die Bahn hat den ICE-Sprinter zwischen Köln und Berlin wegen etlicher Baustellen auf der Strecke vorübergehend eingestellt. Die drei Zugpaare pro Tag werden voraussichtlich bis Mitte Juni nicht mehr fahren. Lediglich einzelne Verbindungen könnten schon im April wieder aufgenommen werden, teilte die Bahn mit.
Die Züge waren zwischen Köln und Berlin lediglich mit einem Zwischenstopp in Berlin-Spandau und nur rund vier Stunden und damit zwischen 20 und 30 Minuten schneller unterwegs. Besonders Pendler in die Hauptstadt schätzen die Verbindung als echte Alternative zum Flugzeug.
Deutsche Bahn: 45 Prozent mehr Nachfrage nach Sprintern im Vergleich zu 2019
In Deutschland hat die Zahl der Inlandsflüge stark abgenommen - laut der Deutschen Bahn (DB) und der Luftfahrtindustrie vor allem wegen eines verbesserten Angebots für Bahnreisende.
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Der Ausbau des Zubringerverkehrs sowie Kooperationsangebote von Airlines mit der Bahn hätten Kurzstreckenflüge auf die Schiene verlagert, erklärte die DB am Montag gemeinsam mit dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). Diese Vernetzung der Verkehrsträger solle nun weiter vorangetrieben werden.
Das Angebot an Kurzstreckenflügen liege im ersten Halbjahr 2023 bei nur 56 Prozent des Niveaus von 2019, erklärten DB und BDL. „Obwohl der Luftverkehr nach dem pandemiebedingten Einbruch wieder zunimmt, zeigt sich hier ein Trend zur weiteren Verlagerung von innerdeutschem Kurzstreckenverkehr auf die Schiene.“
So verzeichne der Sprinter-Verkehr der DB zwischen Metropolen ein Nachfrage-Plus von 45 Prozent gegenüber 2019. Bahn und BDL sehen darin die Früchte gemeinsamer Anstrengung - sie hatten im April 2021 einen entsprechenden Aktionsplan vorgelegt.
Erfolg mit Zubringer-Zügen zum Frankfurter Flughafen
Teil des Erfolgs „sind unsere ausgebauten Zubringerverkehre zum größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main“, erklärte Michael Peterson, Chef der Fernverkehrssparte der Bahn. „Damit verbessern wir das Mobilitätsangebot für Reisende, leisten einen Beitrag für den Klimaschutz im Verkehrsbereich und sorgen für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Luftverkehrswirtschaft“, fügte BDL-Präsident Jost Lammers hinzu.
Um das Angebot weiter auszubauen, brauche es nun aber „die Unterstützung des Bundes für einen beschleunigten Infrastrukturausbau“, erklärte Lammers. BDL und DB verweisen insbesondere auf fehlende die Anbindung des Münchener Flughafens an das ICE-Netz.