Nach monatelangen Diskussionen ist nun klar: Der Stadtrat folgt dem Vorschlag der Oberbürgermeisterin. Die Zentralbibliothek wird saniert.
Mehrheit im Stadtrat zeichnet sich abEntscheidung über Sanierung der Kölner Zentralbibliothek ist gefallen
Im Stadtrat zeichnet sich eine deutliche Mehrheit für die Sanierung der Zentralbibliothek am Neumarkt ab. Auch die CDU-Fraktion, die lange für einen Abriss der Zentralbibliothek geworben hatte, hat sich inzwischen auf den Plan der Verwaltung eingelassen, die Sanierung durchzuführen.
Der Rat wird sich nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bei seiner Sitzung am kommenden Dienstag mit Stimmen von Grünen, CDU, SPD, Linken und Volt für die Sanierung entscheiden.
Nach vielen Diskussionen hatte sich Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) im April dafür ausgesprochen, die Zentralbibliothek am Neumarkt wie bisher geplant zu sanieren. Reker teilte mit: „Nachdem die Verwaltung verschiedene Alternativen geprüft hat, werbe ich dafür, an unserem Modell mit einem Flaggschiff am bewährten Standort im Herzen der Stadt festzuhalten und gleichzeitig das dezentrale Angebot stetig auszubauen.“ Mit diesem Vorschlag hat sie nun auch die CDU überzeugt. Die Sanierung soll zwischen Januar und März 2024 beginnen, die Bibliothek zwischen Oktober und Dezember 2027 eröffnen.
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Kölner Zentralbibliothek: Sanierungskosten massiv gestiegen
Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ spielten zwei Aspekte bei den finalen Gesprächen zwischen Stadt und CDU eine wichtige Rolle: Zum einen wäre eine neue Zentralbibliothek mit Kosten von rund 210 Millionen Euro noch teurer gewesen als bislang gedacht. Rund 70 Millionen mehr wären das als die Sanierung, die die Stadt – Stand jetzt – knapp 140 Millionen Euro kosten soll. Außerdem sind ein Abriss und die Einrichtung einer neuen, kleineren und günstigeren Zentralbibliothek aus Sicht der Fachverwaltung wegen des großen Literaturbestands keine denkbare Alternative.
Die veranschlagten Sanierungskosten sind massiv gestiegen, die nun vorgesehenen 140 Millionen Euro bedeuten einen Anstieg von rund 72 Prozent gegenüber der bisherigen Planung. Die Mehrkosten sind laut Stadt unter anderem auf höhere Materialpreise und Verzögerungen zurückzuführen. Der Anstieg hatte die Diskussion um die Zukunft des Gebäudes neu entfacht. Vor allem CDU und FPD hatten Alternativen diskutiert, auch ein dauerhafter Umzug ins Interim auf der Hohe Straße stand im Raum. Jetzt ist klar: Das Gebäude am Neumarkt wird saniert. Aus Sicht von Reker bietet sich „die Chance, das Gebäude von Grund auf zu modernisieren und an die neuen Anforderungen für eine zukunftsfähige Bibliotheksnutzung anzupassen“.