Fetzige Rocksongs präsentierten die Musiker von Kerk und Baend
Copyright: Roland Meurer
Köln – Kölscher Reggae, Liedermachersongs, Kölschrock und afro-kölsche Musik: in der Südstadt-Kneipe Alteburg ging am Freitagabend beim Finale des „Kölsch Musik Bänd Kontest“ die Post ab. Etwa 400 Fans drängelten sich vor der Bühne im Saal, um den Finalistenbands Rootsqueen, Katharina Reißdorf un Fründe, die Marie Band und Kerk und Baend, die sich alle in den Vorrunden qualifiziert hatten, zuzuhören und zuzujubeln.
Am Ende waren sich die Jury, mit den Musikern Peter Horn (Ex-Höhner), Mike Kremer (Ex-Sänger von Miljö) und Sven Caßebaum („5 vor 12“) und das Publikum, das zur Hälfte mit abstimmte, einig: die kölsche Musikszene muss rockiger werden. Mit 31 Prozent aller Stimmen siegten trotz hoher Frauenstimmenquote im Finale (3:1), die fünf Kölschrock-Musiker von Kerk und Baend knapp vor Marie Band, Katharina Reißdorf und Rootsqueen.
Kölner Band ist kein klassischer Nachwuchs
Zuvor hatte jede Band eine halbe Stunde Zeit, um sich und ihre Songs zu präsentieren. Die Freude über den Sieg der einzigen kölschen Boygroup an diesem Abend war riesig. „Wir sind stolz darauf dat et jeklapp hätt“, posteten die Musiker später auf ihrer Facebook-Seite. Auch wenn die bereits 1993 gegründete Gruppe keine klassische Nachwuchsband ist: „Im Herzen sind wir jung“, sagte Frontmann Oliver Kerk. Die Leidenschaft Songs zu schreiben, damit rauszugehen und Menschen zu berühren sei das Wesentliche. „Dofür jon mer op die Bühn, dä Rest kütt beim dun.“ Bereits 2017 nahm die Band mit Oliver Kerk, Hermann Heuser, Claus Connot, Lutz Meißner und Andreas Wohlfahrt am Kölschen Musik Bänd Kontest teil.
„Damals belegten sie den zweiten Platz“, erzählte Moderator Harald van Bonn bei der Vorstellung der Gruppe. Im Herbst will die Band ihr neues Album mit berührenden Balladen und fetzigen kölschen Rocksongs veröffentlichen und dazu ein Releasekonzert veranstalten.Die Gewinner freuten sich über den „Loss mer singe“-Förderpreis der Kreissparkasse Köln, mit dem eine professionelle und von einem Produzenten begleitete Studioproduktion ermöglicht wird. Die Zweit-, Dritt- und Viertplatzierten des Wettbewerbs wurden mit Geldpreisen belohnt. Zudem gab es noch zwei Auftrittsangebote mit einer Fixgage zu gewinnen. Hier konnten sich Rootsqueen und Marie Band durchsetzen.
Kölner Band-Wettbewerb musste pandemiebedingt ausfallen
In der Auszählpause spielte der bis dahin amtierende Sieger des „Kölsch Musik Kontests“ aus dem Jahr 2019, die Band Klabes. Mit ihren besinnlichen und amüsanten kölschen Krätzjer aus eigener Feder begeisterten sie abermals das Publikum. In den beiden letzten Jahren musste der beliebte Kölner Wettbewerb wegen der Corona-Pandemie pausieren.
Frei nach dem Motto „Kölsch is mieh wie Karneval“ ist der „Kölsche Musik Bänd Kontest“ ein Wettbewerb für alle Musiker und Bands, die eigene Musik mit Kölschen Texten machen, unabhängig vom musikalischen Stil und der Frage, ob sie in den Fastelovend wollen oder nicht.
Auch in diesem Jahr fanden die fünf Veranstaltungen wieder in Kooperation mit der Mitsing-Initiative Loss mersinge, den Wirten der Kneipen Chlodwig Eck, Piranha, Ubierschänke und Jeck sowie der Internet-Plattform koelschemusik.info statt.
