Im Kölner Rhein-Energie-Stadion ging es am Donnerstag um Nachhaltigkeit und Verkehrsplanung während der Fußball-EM 2024 in Deutschland.
Sportprominenz im Rhein-Energie-StadionEM 2024 soll klimafreundliches Großereignis werden
Die hartnäckig gestellten Fragen im „Rhein-Energie-Stadion“ zu den möglichen sportlichen Erfolgsaussichten Deutschlands bei der Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr, bei der fünf Spiele in Köln ausgetragen werden, blockt Philipp Lahm am Donnerstag charmant, aber bestimmt ab. Denn seine Meinung dazu, so der Weltmeister und langjährige Spieler der Herren-Nationalmannschaft, sei an diesem Tag nicht von Belang, weil er nicht als Sportexperte zum Austragungsort von fünf Spielen der „Uefa Euro 2024“ in Müngersdorf gekommen sei.
Chancen und Herausforderungen rund um die EM diskutiert
Als Turnierdirektor der Uefa präsentierte Lahm stattdessen gemeinsam mit Uefa-Euro-Botschafterin Celia Šašic sowie Markus Stenger, Geschäftsführer der Euro 2024, Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Vorstandsvorsitzenden der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), Stefanie Haaks, die logistischen Herausforderungen sowie die damit verbundenen Chancen und Ziele nachhaltiger Mobilität rund um das Mega-Event.
„Mit der EM bringen wir Europa in Bewegung. Wir wollen 2024 ein Fußballfest für alle feiern und Europa und seine Gesellschaft neu verbinden“, sagt die ehemalige Profispielerin Šašic.
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Fußball-EM 2024 soll nachhaltiges Sportereignis werden
„Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland soll 2024 zu einem nachhaltigen sportlichen Großereignis werden, dazu zählt auch eine klima- und ressourcenschonende Mobilität für alle Fans und Spielorte“, betont Lahm.
Die An- und Abreise zu den Stadien mit Bus und Bahn sei dabei ein zentraler Faktor, ergänzt Haaks. Die Verantwortlichen konnte am Donnerstag in Köln eine laut Stenger von der Euro 2024 „intensive Partnerschaft“ zwischen dem VDV und der Uefa bekanntgeben. Man blicke „sehr zuversichtlich auf die noch zu bewältigenden Aufgaben“, wie es Wolff ausdrückt.
Der VDV rechnet damit, dass je nach Austragungsort rund 70 Prozent der Gäste bei der Reise zum und vom Stadion die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen werden. Zentrales Werkzeug dabei sei das 36 Stunden lang gültige Fanticket, das rund um ein EM-Spiel im gesamten öffentlichen Personen-Nahverkehr ( ÖPNV) des jeweiligen Austragungsortes gültig sein werde. Mit diesem ließen sich An- und Abreise möglichst reibungslos gestalten.
Gültig soll es immer von sechs Uhr am Spieltag bis 18 Uhr des Folgetages im gesamten Verkehrsverbund sein, also auch bis ins Umland und in die Nachbarstädte. Somit bräuchten Stadionbesucherinnen und -besucher kein zusätzliches ÖPNV-Ticket zu kaufen.
Fußball-EM 2024 soll in Krisenzeiten Aufbruchsstimmung erzeugen
Oliver Wolff bestätigte die Kooperation der landesweit über 600 Unternehmen im VDV. „Es wird auch Komplikationen geben, keine Frage“, räumt er ein, „aber über eine positive Erfahrung sind Menschen viel schneller bereit, Neuerungen zu akzeptieren“.
Bereits im Sommer hatten sich die Uefa und die Bundesregierung dazu verpflichtet, Nachhaltigkeit bei dem Turnier als wesentlichen Bestandteil zu begreifen. „Nachhaltig bedeutet, dass jede Mannschaft zweimal in einem Cluster spielen wird. So können sie sich an das jeweilige Stadion gewöhnen und die Fans können für zwei Spiele in derselben Gegend bleiben“, hieß es in einer Meldung der Verantwortlichen. Das sei wichtiges Element der Nachhaltigkeitsstrategie und bedeute, dass wenn die Mannschaften und Fans reisten, sie dies per Bus oder Bahn tun sollten.
Neben dem kostenlos 36 Stunden lang nutzbaren ÖPNV verkauft die Deutsche Bahn, ebenfalls Partner, ermäßigte Fahrkarten an Personen mit Eintrittskarten, wenn sie die Hin- und Rückfahrt im Fernverkehr zurücklegen. Zudem würden Personen aus dem Ausland ermäßigte „Inter-Rail-Pässe“ erhalten, wenn sie zur EM kämen.
Fußball-EM 2024: Schon mehr als sieben Millionen Ticketanfragen
Angesicht der bislang mehr als sieben Millionen eingegangenen Bewerbungen auf die insgesamt rund 1,2 Millionen verfügbaren Tickets sei auch die Sicherheit der Menschen untrennbar mit der Frage der Mobilität verknüpft, wie alle Beteiligten versichern.
„Jeder Gast soll sicher von zu Hause aus zum Stadion kommen, und sicher wieder dorthin zurück“, so Stenger. Das Service- sowie Sicherheits-Personal bei der KVB würden aufgestockt, sagt Haaks.
Der aktuelle Personalmangel bei den Verkehrsbetrieben und der deswegen zeitweise ausgedünnte Fahrplan bezeichnet sie Stand heute, also acht Monate vor Turnierbeginn, als „lösbare Probleme“. Man werde alles Notwendige und Mögliche tun, kündigt die KVB-Chefin an und sagt: „Alle Mitarbeitenden, die fahren dürfen, werden auf Straßen und Schienen eingesetzt.“