AboAbonnieren

Keine Lösung in SichtDom-Hotel-Betreiber wünscht sich Zufahrt über Roncalliplatz

Lesezeit 3 Minuten

Das Dom-Hotel am Roncalliplatz ist eine Großbaustelle. Der Betreiber wünscht sich eine Zufahrt über den Platz.

  1. Zurzeit läuft der Abriss des Altbaus, nur die historische Fassade bleibt stehen.
  2. Es gibt noch keine Lösung, wie die künftigen Gäste zum Dom-Hotel gelangen.
  3. Bedenken gegen unterirdische Anfahrt

Köln – Ein Luxushotel braucht eine Vorfahrt, sagt Thomas Althoff. Der Kölner Hotelier weiß, wovon er spricht. Neben dem Grandhotel Schloss Bensberg in Bergisch Gladbach nennt er fünf weitere Top-Hotels in Deutschland, Frankreich und England sein eigen. Bei seinem nächsten Projekt im Luxus-Segment, dem Dom-Hotel am Roncalliplatz, gestaltet sich das Ringen um die bestmögliche Gäste-Anfahrt aber kompliziert, eine Lösung ist noch nicht in Sicht.

Neuer Haupteingang am alten Platz

Bereits im September 2017 habe man einen Entwurf des Düsseldorfer Architekten Christoph Ingenhoven bei der Stadt eingereicht, sagt Hotelier Althoff. Danach könnte eine mögliche Zufahrt von der Straße „Am Hof“ abzweigen und über die Westseite des Roncalliplatzes bis zur Mitte des Hotels führen. Hier nämlich wird nach Fertigstellung des Projektes der Haupteingang sein – an der gleichen Stelle, an der er bis zu den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs traditionell lag.

Die Wegführung in Form einer Schleife soll nach den Vorstellungen des Architekten auf der Platzfläche nicht dauerhaft farbig markiert werden. Vielmehr sollen Lichter im Boden, die nur temporär aufleuchten, den Hotelgästen, die im Wagen vorfahren, den Weg weisen. Die Vorfahrt soll durch versenkbare Poller gesichert werden, die sich nur für Hotelgäste nach Anmeldung öffnen. Sind die Gäste ausgestiegen, würde ein Mitarbeiter den Wagen in die Tiefgarage unter dem Roncalliplatz fahren, wo das Hotel Stellplätze hat.

Alles zum Thema Roncalliplatz

Für Thomas Althoff ist die Vorfahrt unverzichtbar: „Ich kenne weltweit kein Fünf-Sterne-Plus-Hotel von nennenswerter Größe ohne eine Vorfahrt.“ Bei einem Ortstermin habe ihm auch die Polizei signalisiert, dass sie keine Sicherheitsbedenken habe. Die Zufahrten zur Domplatte wurden in den letzten Jahren mit Steinblöcken und Betonsperren abgeriegelt. Dadurch sollen Anschläge mit Autos oder Lastwagen verhindert werden. Man sei in Gesprächen mit dem Hotelbetreiber, heißt es bei der Stadt. Im September 2018 war das Thema in der Bezirksvertretung Innenstadt diskutiert worden. Damals hatten die Bezirkspolitiker einem Antrag der Grünen zugestimmt, der vorsieht, „Lösungsvarianten abseits einer oberirdischen Befahrung des Roncalliplatzes“ zu entwickeln.

Bedenken gegen unterirdische Vorfahrt

Im Oktober habe es dann Gespräche zwischen Stadt, Architekt und Hotelbetreiber gegeben, sagt Stadtsprecher Jürgen Müllenberg. „Danach soll nun versucht werden, bauliche Lösungen für eine Anbindung an die vorhandene Dom-Tiefgarage zu suchen“, so Müllenberg. Ein eigener Zugang von der Tiefgarage ins Hotel ist vorhanden. Hotelier Althoff hat jedoch große Bedenken gegen eine unterirdische Anfahrt. Zwar werde sicher ein Teil der Hotelgäste direkt in die Tiefgarage fahren. Dennoch brauche man gerade für ortsunkundige Gäste die Vorfahrt. „Und die verlief traditionell über den Roncalliplatz.“ Er wünsche sich, dass es für ein Haus mit solcher Geschichte und Bedeutung für die Stadt eine angemessene Lösung gebe.

Zurzeit läuft der Abriss des Altbaus, nur die historische Fassade bleibt stehen. Dahinter entsteht ein kompletter Neubau. Der Eröffnungstermin ist noch offen.