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Der Einzige seiner Art in KölnEbertplatz bekommt alten analogen Fotoautomat – Warum?

Lesezeit 3 Minuten

Der analoge Fotoautomat auf dem Ebertplatz wird sechs Monate lang getestet. Dann wird entschieden, ob er dort länger bleibt.

Köln – Man kennt sie aus Berlin und Hamburg, Wien und Leipzig, und sogar in Florenz stand bis vor kurzem noch einer. Die Rede ist von den alten Fotoautomaten, die für drei Euro in wenigen Minuten einen Streifen mit vier echten, analogen Schwarz-weiß-Fotos ausspucken.

Man muss kein Fotografie-Nerd sein, um der Nostalgie dieser Geräte und ihren Fotos zu verfallen – die Bilder, die aus den modernen Fotoautomaten kommen, werden digital aufgenommen, man kann sie bei Nichtgefallen löschen, und sie werden lediglich ausgedruckt. Ihnen fehlt es quasi an „Seele“, aber auch qualitativ können diese Bilder mit den Aufnahmen der analogen Automaten nicht mithalten. Das macht sie zu beliebten Souvenir- und Erinnerungsstücken unter jungen und jung gebliebenen Großstädtern.

„Man gibt die Kontrolle über die Bilder ab“

Nun steht eines dieser Foto-Geräte endlich auch wieder in Köln: Auf dem Ebertplatz gegenüber dem Springbrunnen wartet er auf „Verliebte, Reisende, Freunde, Oma, Opa, Kinder, Nachtschwärmer, Tagträumer“ und noch viele andere, wie ein Schild auf ihm erklärt. Zwar gab es die Fotoautomaten der Berliner Betreiber Asger Doenst und Ole Kretschmann auch früher schon auf der Brüsseler Straße, im „DuMont Carré“ und im Schauspielhaus in Mülheim, aber sie verschwanden mit der Zeit allesamt wieder.

Schließlich nahm sich Rosanna D’Ortona vom Fotoraum aus Lindenthal, einer Ausstellungsplattform für Gegenwartsfotografie, der Sache an. Ihr liegen die Automaten besonders am Herzen. „Sie arbeiten rein mechanisch, und mit dem Einwurf der Münzen gibt man ein Stück weit die Kontrolle über die Bilder ab“, sagt D’Ortona und bezeichnet die Kabinen als kleinsten Kunstraum der Welt.

Gespräche mit verschiedenen Ämtern der Stadt nötig

Trotz ihres Enthusiasmus’ waren viele Briefe und Gespräche mit verschiedenen Ämtern der Stadt nötig. „Es war doch komplizierter, als ich es mir vorgestellt habe“, sagt sie. Umso glücklicher ist sie, dass es nun doch noch geklappt hat.

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Der Fotoautomat soll zunächst sechs Monate lang getestet werden. Wenn es keine Probleme mit dem Standort gibt, soll er auch während der gesamten Zwischennutzungszeit des Ebertplatzes bis 2021 dort stehen können. D’Ortona kümmert sich bis dahin um Wartung und Pflege des Automaten und wurde von Ole Kretschmann schon einmal in die alte Technik eingewiesen.

Die Veranstaltungen gehen weiter

Auch während der Schulferien finden auf dem Ebertplatz eine Reihe von Veranstaltungen statt.

In der Projektgalerie Labor sind unter dem Titel „Feriengäste 2019“ bis Ende August täglich von 15 bis 20 Uhr die Arbeiten wechselnder Künstler zu sehen. Am heutigen Dienstag gibt es im Labor zudem ab 20 Uhr ein Konzert der Experimentalmusiker Anna Makay und Àron Porteleki und Kölner Musikern.

Traditionelle indische Musik und ihren Einfluss auf die westliche Welt spielt am Donnerstag, 18. Juli ab 18 bis Keshavara.

Kinder von sechs bis zwölf Jahren können jeden Montag in den Ferien von 10 bis 13 Uhr den Ebertplatz spielerisch entdecken, Rätsel lösen, fotografieren, Töne aufnehmen, basteln. Mitarbeiter des „Forschungsbüros“ helfen ihnen und stellen die Materialen. Die Ergebnisse sind später in einer Ausstellung in der Alten Feuerwache zu sehen.

Bei der Offenen Bühne spielen Miss Cherrywine (Chansons) und Leave the City (Ambient-Hiphop)

Weitere Termine auf dem Ebertplatz stehen online. (og)

unser-ebertplatz.koeln

Und mit einem kleinen bisschen Glück wird es demnächst sogar noch einen zweiten Automaten geben, dann in Ehrenfeld. Dort gab es aber Probleme mit dem Stromanschluss. „Wir sind da aber weiterhin dran“, versichert D’Ortona.