- An dem alten Bahn-Gebäude in Köln-Ehrenfeld war zuletzt 2015 jemand gemeldet. Zwischenzeitlich wurde es von Aktivisten der queer-feministischen Szene besetzt.
- Nun arbeitet die Stadt an Plänen, was aus dem Alten Gemäuer werden soll.
- Wir erklären, wie es weitergeht.
Köln – Bis zum Sommer 2019 war das Haus Vogelsanger Straße 230 kaum beachtet worden. Eine kurzzeitige Besetzung durch Aktivisten aus der queer-feministischen Szene, die das Gebäude für ein Beratungszentrum und für Wohnungen nutzen wollten, verschaffte ihm Aufmerksamkeit. Die Besetzung wurde zwar nach kurzer Zeit beendet, doch die Zukunft des Hauses, das dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs Ehrenfeld unmittelbar gegenüber liegt, interessiert Politik und Verwaltung gleichermaßen.
Noch bevor die stadtweiten Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Kraft traten, teilte die Verwaltung auf Anfrage der Grünen-Fraktion in der Bezirksvertretung Ehrenfeld mit, dass das Gebäude überprüft werde. Ein Ergebnis werde bis Juni 2020 erwartet. Das Ziel der Untersuchungen sei, mögliche Szenarien einer Nachnutzung aufzuzeigen oder diese begründet auszuschließen.
Köln-Ehrenfeld: Gebäude wird zunächst untersucht
Unter die Lupe genommen werden dabei die Bausubstanz, insbesondere die Statik, der Brandschutz und mögliche Altlasten. Eine Rolle spielen auch die bauordnungsrechtlichen Mindestvoraussetzungen, die für eine Nachnutzung zu erfüllen sind.
Hinzu kommen von der Deutschen Bahn formulierte Sicherheitsaspekte, die aus der Nähe zu den Gleisanlagen und Hochspannungsleitungen resultieren. Diese – so die Verwaltung – schließen bereits jetzt aus, dass das Gebäude noch einmal zu Wohnzwecken genutzt werden könnte. Letztmalig war im Jahr 2015 eine Person dort mit Wohnadresse gemeldet.
Wohnungsbau denkbar
Sollten die Überprüfungen ergeben, dass Nach- oder Zwischennutzungen möglich sind, hat die Stadt bereits Interesse bekundet, das Gebäude zu erwerben. Schon im Sommer 2019 sei man zum „Flächendialog“ zusammengekommen, bei dem für die Stadt in Frage kommende Grundstücke – mit unterschiedlichsten Nutzungen – der Deutschen Bahn aufgelistet werden. Das Grundstück Vogelsanger Straße 230 war darunter.
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Möglichkeiten, ein queer-feministisches Zentrum an anderer Stelle auf einem Grundstück oder in einem bestehenden Gebäude der Stadt oder einer stadtnahen Gesellschaft einzurichten, sieht die Stadt zurzeit nicht. Immobilienentwickler könnten theoretisch an der Finanzierung im Einzelfall beteiligt werden. Ein Beispiel hierfür ist das kooperative Baulandmodell, das bei Quartiersentwicklungen einer bestimmten Größenordnung die Schaffung von gefördertem Wohnungsbau beziehungsweise einer angemessenen sozialen Infrastruktur regelt. Für den Bereich von selbstverwalteten freien, alternativen oder Gegenkultureinrichtungen existiere jedoch kein derartiges Satzungswerk.