Die Bläck Fööss gaben am Freitag in der Kölner Volksbühne ihr Debüt in neuer Runde. Nicht nur für das Publikum eine ungewohnte Situation.
Kölner VolksbühneErstes Bläck-Fööss-Konzert in neuer Besetzung – so lief das Debüt ohne Erry, Bömmel und Gus
Alter Name, neues Gesicht, frischer Sound. Nach den grandiosen Jubiläumskonzerten im letzten Sommer, der Verabschiedung der beiden letzten Fööss-Gründer Erry Stoklosa und Bömmel Lückerath beim Silvesterkonzert 22/23 in der Lanxess Arena und dem Abschied von Schlagzeuger Ralph Gusovius im Februar dieses Jahres haben sich die Bläck Fööss neuformiert. „Wir müssen uns da auch erst noch dran gewöhnen“, sagte Frontmann Mirko Bäumer am Freitagabend zum Auftakt der traditionellen Konzertreihe in der Volksbühne mit Blick auf die fehlenden ehemaligen Bandkollegen.
Bläck Fööss: Mindestens 30 Jahre wollen sie noch spielen
Schon beim Proben habe er immer das Gefühl gehabt, dass noch jemand fehle. Das Gefühl werde sich wohl mit der Zeit geben, denn die Band wolle ja mindestens noch 30 weitere Jahre lang Musik machen, verkündete Bäumer. Ob die Band in dieser Zeit nur das Erbe ihrer Vorgänger verwaltet oder verstärkt auch eigene Akzente setzt, bleibt abzuwarten. Als Nachfolger für Gusovius stellte Bäumer den neuen Drummer der Band Alex Vesper vor. Der habe bereits bei den letzten Studio-Produktionen der Bläck Fööss mitgewirkt.
Vesper ist in der Musikszene kein Unbekannter. Er war schon mit DJ Bobo und Lena Meyer-Landrut auf Tour und spielte unter anderem bei Tommy Engel und der kölschen Band Eldorado. Vesper ist Dozent am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück und lehrt an der Kölner Musikhochschule Schlagzeug. Musikalisch griff die Band in dem gut zweistündigen Programm tief in die Repertoire-Kiste, spannte den Bogen von „Drink doch eine met“ (1971) bis zum neuesten Song „En d’r Altstadt weed en Bud frei“.
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Fans bejubeln Bläck Fööss mit neuem Schlagzeuger Alex Vesper in Kölner Volksbühne
„Wir haben bewusst ältere Lieder der Fööss ausgewählt“, betonte Bäumer. Auch, „um an die reiferen Gesichter zu erinnern, die nicht mehr dabei sind.“ „Wie fröher, nur späder“, schoss also „dat Rollbrett vum kleine decke Dieter öm de Eck“, „kritt die Mama schon widder e Kind“, „es Damenwahl im Stammlokal“ oder „Buuredanz en Berkesdörp“. Apropos Buuredanz: Tanzeinlagen von Mirko Bäumer und Pit Hupperten und ein wahres rhythmisches Feuerwerk von Alex Vesper am Schlagzeug, verhalfen dem schon in die Jahre gekommenen Tanz bei den Bauern zu neuem Schwung.
„Wir sind total beseelt, dass es so gut läuft“, freute sich Bäumer kurz vor der Pause. Eindrucksvoll stellte Gitarrist Christoph „Raudi“ Granderath im zweiten Teil „D’r Büb aus Monis Bierbar“ vor – in lupenreinem Kölsch, mit rauchig, rockiger Stimme. Beim kölschesten aller Schützenfeste schoss Sänger Pit Hupperten als Schützenkönig Pit I. den Vogel ab und verehrte später mit tiefer Stimme die heißbegehrte „Kathrin“.
Als Interpret überzeugte auch der gesangssolistisch bisher unauffällige Bassist Hanz Thodam mit dem ruhigen Stück „Minge Drache“ aus dem Jahr 1983. Bei den Hymnen „Unsere Stammbaum“, „Du bes die Stadt“ oder „En unserem Veedel“ schossen rot-weiße Fanschals mit der Aufschrift „50 Jahre Bläck Fööss“ in die Höhe. Die Fans feierten ihre Fööss. Stehend, singend, jubelnd und mit reichlich Applaus. „Schön dat mir noch zosamme sin.“
Für die kommenden Konzerte der Bläck Fööss in der Volksbühne, Aachener Straße 5, von Donnerstag, 30. März bis Sonntag, 2. April, gibt es noch einige Restkarten an den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse.