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Mehr Farbe für die StadtHier sind Graffiti in Köln ausdrücklich erwünscht

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Das Graffiti an der Ecke Alpenerstraße/Marienstraße.

Köln – Kunstvolle Gemälde, knallbunte Figuren, lustige Bilder – die vielen Strom-, Verteiler- und Postkästen in der Stadt werden zunehmend zur Fläche für Graffiti und andere Malereien. Die Zahl der verzierten Stromkästen nimmt deutlich zu, sagt Helmut Nick. „So etwas gab es auch schon früher, aber jetzt sind die Bilder aufwendiger. Das macht die Stadt schöner.“

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Hobbyfotograf und Graffiti-Sammler Helmut Nick.

Der 58-jährige Hobbyfotograf sammelt Kölner Graffiti, indem er sie analog fotografiert. Weit über 8000 Bilder dokumentieren mittlerweile ein Stück Kölner Stadt- und Kulturgeschichte. In den vergangenen Monaten sind rund 400 Bilder von Strom- und Verteilerkästen zusammengekommen. Einige sind auf dieser Seite zu sehen.

Street-Art in Köln nicht vergleichbar mit illegalen Wandgraffiti

Der Umgang mit der kleinformatigen Street-Art ist ein anderer als mit illegalen Wandgraffiti. So toleriert die Rhein-Energie die Malerei auf ihren Kästen, solange es keine Beschwerden aus der Bevölkerung gibt. Verbotene Symbole würden entfernt, so Unternehmenssprecher Adrian Bolz. Ansonsten seien die Bilder eine erwünschte Verschönerung der unansehnlichen Kästen.

Die Rhein-Energie arbeitet mit Künstlern zusammen, die in ihrem Auftrag zu Spraydose und Farbe greifen. So ist die Künstlerin Fietse Nowitzki für den kommunalen Energieversorger in Deutz unterwegs. Sie nennt sich selbst „Stadtstreicherin“. Das, was sie tut, sei „Mal-Kasten-Kunst“. Die Schauspielerin Philine Conrad sprayt unter ihrem Künstlernamen Shirin Rebana. Nachdem sie mehr als 100 Stromkästen verschönert hatte, bekam sie von der Post den offiziellen Auftrag, auch die Depotkästen der Briefzusteller zu besprühen.

Graffiti in Köln: Alltägliche Sachen sollen schöner werden

Fernando Villarroya bemalt in Absprache mit der Rhein-Energie Kästen in der Südstadt. Er wolle „alltägliche Sachen schöner machen“. Genau wie der Künstler Florian Pape, der im Auftrag der KVB in Dünnwald aktiv war, bringt er besonders gerne da Farbe ins Spiel, wo Schmierereien und rechte Parolen auf den Kästen zu sehen sind. Sie werden mit bunten Motiven übermalt.

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Rund 17.000 der Stromkästen und Postdepots stehen überall im Stadtgebiet herum. Es gäbe also noch viel zu bemalen. Ärger gibt es in den Zonen, die die Stadt als „Räume mit internationaler Bedeutung“ in ihr Gestaltungshandbuch für den öffentlichen Raum aufgenommen hat. Dazu gehören zum Beispiel die nördliche Altstadt, die Ringe, das Rheinufer oder der Bereich um Messe und Tanzbrunnen. Für technische Element im Straßenraum dieser Bereiche soll ein „zurückhaltendes Farbspektrum“ gelten. Bunte Kästen sind hier also unerwünscht.