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Opfer in Köln fast totgeprügeltFrau soll Schlägertrupp auf ihren Ex-Freund gehetzt haben

Lesezeit 2 Minuten
Die Angeklagte mit ihrem Verteidiger Thomas Pusch beim Prozessauftakt im Landgericht Köln

Die Angeklagte mit ihrem Verteidiger Thomas Pusch beim Prozessauftakt im Landgericht Köln

Der 25-Jährigen wird vor dem Landgericht Köln Anstiftung zur gefährlichen Körperverletzung vorgeworfen .

Es war ein überfallartiger Angriff, der einem Mann am Bahnhof Deutz beinahe das Leben gekostet hätte. Vier Männer prügelten auf ihr Opfer ein, in den Ermittlungsakten ist von mehreren „Stampftritten“ auf den Kopf die Rede. Die Täter sollen im Auftrag einer Frau aus Asbach in Rheinland-Pfalz gehandelt haben. Die wollte sich laut Staatsanwalt bei ihrem Ex-Freund rächen – und steht nun vor Gericht.

Köln: Frau soll Schlägertrupp für Ex-Freund engagiert haben

Wegen Anstiftung zur gefährlichen Körperverletzung muss sich die 25-Jährige seit Donnerstag vor dem Kölner Landgericht verantworten. Ursprünglich hatte die Anklage sogar auf Anstiftung zum versuchten Totschlag gelautet – einen solchen Vorsatz sah das Landgericht im Vorfeld aber nicht. Die Angeklagte befindet sich in Untersuchungshaft in der JVA Köln, ihr drohen mehrere Jahre Gefängnis.

Unter anderem mit diesem Foto fahndete die Polizei nach den Tatverdächtigen.

Unter anderem mit diesem Foto fahndete die Polizei nach den Tatverdächtigen.

Ein Jahr soll die Beschuldigte mit dem Prügelopfer zusammen gewesen sein, bis dieser laut Ermittlern die Beziehung beendet habe. „Aus Eifersucht und Verärgerung über dessen Beziehung“, so der Staatsanwalt, habe die Frau dann den Schlägertrupp engagiert. „Ihr kam es darauf an, dass er verletzt wird“, heißt es in der Anklageschrift. Den Männern habe die 25-Jährige eine Entlohnung versprochen.

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Anklage in Köln: Wuchtige Tritte gegen den Kopf

Auf dem Ottoplatz hatten die vier Angreifer ihr Opfer im März dieses Jahres kurz vor Mitternacht abgepasst. Der 33-Jährige wurde zu Boden geschlagen, laut Anklage 18 Sekunden lang mit teils wuchtigen Tritten auf den Kopf und ins Gesicht traktiert. Zwei Stampftritte sollen erfolgt sein, als das Opfer bereits bewusstlos war, das schilderte eine Zeugin. „Sie war überwältigt von dieser enormen Brutalität“, sagte der Polizist, der die Frau vernommen hatte.

Durch das Hupen von Taxifahrern aufgeschreckt, flüchteten die Angreifer in verschiedene Richtungen. Das Prügelopfer lag regungslos am Boden. Eine Krankenschwester leistete erste Hilfe und brachte den Verletzten in die stabile Seitenlage, woraufhin dieser viel Blut erbrochen habe. Der Mann erlitt diverse Brüche im Gesicht, er wurde ins Klinikum Merheim gebracht und notoperiert.

Polizei fahndete mit Bildern aus Überwachungskamera

Einer der Angreifer konnte identifiziert werden, ein Polizist berichtete von einem verlorenen Handy am Tatort. Drei Täter sind namentlich noch nicht bekannt, trotz Fahndung mit Bildern aus der Überwachungskamera. Eine Spur führte nach Zeugenaussagen zur mutmaßlichen Anstifterin aus Rheinland-Pfalz, der nun zunächst der Prozess gemacht wird.

Äußern wollte sich die Angeklagte beim Prozessauftakt nicht. Verteidiger Thomas Pusch deutete eine Gefährdungslage für seine Mandantin an, zur Erörterung der Hintergründe schloss der Vorsitzende Richter Hans Logemann auf Anregung des Anwalts die Öffentlichkeit aus. Das Landgericht hat acht Verhandlungstage angesetzt, ein Urteil soll im Januar fallen.