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Rheinischer Drogenkrieg21-Jähriger soll beim Marihuana-Diebstahl beteiligt gewesen sein

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Polizisten stehen vor einem zerstörten Hauseingang.

Bei einer Explosion Mitte September auf dem Hohenzollernring wurde eine Person verletzt.

Ein 21-Jähriger wird verdächtigt, für das Verschwinden von 350 Kilogramm Marihuana mitverantwortlich zu sein.

Im Zusammenhang mit dem rheinischen Drogenbandenkrieg hat das Amtsgericht Köln einen Haftbefehl gegen einen 21 Jahre alten Deutsch-Algerier neu gefasst und erweitert. Das gab die Kölner Polizei am Freitagnachmittag, 20. Dezember, bekannt. Der Mann war im Juli wegen des Verdachts der Beihilfe zum bandenmäßigen Handeln mit mindestens 700 Kilogramm Marihuana festgenommen worden.

Drogenkrieg: 350 Kilo Marihuana aus Halle in Hürth gestohlen

Nach Auswertung sichergestellter Beweismittel ist der 21-Jährige zudem dringend verdächtig, an dem Raub einer Teilmenge des in einer Halle in Hürth gelagerten Marihuanas beteiligt gewesen zu sein. Ihm wird vorgeworfen, zusammen mit weiteren Personen in der Nacht auf den 23. Juni etwa 350 Kilogramm Marihuana gestohlen zu haben, wobei auch Maschinenpistolen mitgeführt worden sein sollen.

Die Tat gilt als Auslöser für den Bandenkrieg. Nach bisherigen Informationen soll eine Kölner Drogenbande sechs Kriminelle in den Niederlanden angeheuert haben, um den Stoff im Wert von 1,5 Milliionen Euro wiederzubeschaffen. Auch ließen offenbar beauftragte junge Attentäter aus Holland selbstgebastelte Bomben vor Objekten hochgehen, um die Szene einzuschüchtern, darunter auch in Köln (wir berichteten).

Alles zum Thema Amts- und Landgericht Köln

Am 5. Juli wurden in Bochum ein Mann und eine Frau entführt und in einer Villa in Rodenkirchen gefoltert. Tags darauf befreite ein Spezialeinsatzkommando der Polizei die Gefangenen und nahm ihre Wächter fest. Die Entführer verdächtigten die Gefangenen offenbar, in den Drogen-Diebstahl verwickelt gewesen zu sein.

Im Zuge weiterer Ermittlungen drangen Spezialeinheiten noch in der Nacht nach der Geiselbefreiung in weitere sechs Wohnungen – überwiegend im rechtsrheinischen Köln – ein, wo sie zwei weitere Männer festnahmen. Seit Wochen sind die Beamten der zuständigen Ermittlungsgruppe „Sattla“ damit beschäftigt, einen Mosaikstein nach dem anderen in das komplexe Gefüge des bisher größten Drogenkrieges in NRW einzubauen. Nähere Informationen zu dem 21-Jährigen, etwa zum Ort seiner Festnahme im Juli, machte die Polizei bislang nicht. Der neue Haftbefehl wurde dem Beschuldigten von einem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Köln verkündet. (red)