„Die erste Serie an Bildern ist fertig, und wird demnächst ausgestellt. Damit ist das Thema Krankheit für mich dann auch erledigt und abgearbeitet“, erzählt sie bei einem Besuch im Atelier der beiden Kölner Künstler Anton Fuchs und Heike Haupt im Rheinauhafen. „Demnächst wird dann ein eher wilderes Programm folgen.“
Malen war schon in ihrer Kindheit in Nippes ein großes Hobby. „Mein Vater hat mir das glücklicherweise beigebracht. Wir hatten als Kinder ja kein iPad und keinen Computer. Wenn es draußen regnete, haben wir drinnen gemalt oder gezeichnet.“ Die zugehörigen Federhalter hatte sie sich aus Bambusstäbchen gebastelt.
In den 80er Jahren hatte sie auch schon mehrfach eigene Werke ausgestellt – zumeist Collagen. Und ein Bild aus besseren Zeiten hängt heute noch in der Nähe ihres Bettes. Der Blick aufs Meer in der Karibik, aus einem mit Blumen geschmückten Fenster. „Da kommt morgens gleich gute Laune auf.“ Inzwischen hat sie auch ihren Sohn Donald (23) für das Mal-Hobby begeistern können. „Wir gehen öfter mal zusammen los und kaufen jede Menge bunte Acryl-Farben.“
Malen ohne Staffelei
Gemalt wird im heimischen Wohnzimmer auf einem Biertisch. „Eine Staffelei benutze ich nicht gerne. Die kann ich einhändig nicht verstellen.“ Denn seit ihrem Schlaganfall ist der linke Arm gelähmt. Daher hat sich Köster kürzlich auch den Künstlernamen „La Manca“ (spanisch: die Einarmige). Doch aus eigenem Antrieb heraus, hätte sie sich nicht getraut, ihre Bilder öffentlich zu zeigen. Erst die Künstler Fuchs und Haupt, die sie über ihren Cousin, den Sänger Gerd Köster, kennengelernt hatte, haben sie ermuntert, mit ihren Arbeiten „an die Luft zu gehen“. Die Begegnung mit den Künstlern bezeichnet sie für sich als den „Knaller des Jahres“.
Ansonsten ist Köster derzeit für den Sender RTL als Beraterin im Einsatz, denn der verfilmt ihr 2011 erschienenes Buch „Ein Schnupfen hätte auch gereicht – meine zweite Chance“, in dem Köster auf humorvolle und emotionale Weise ihren Schicksalsschlag verarbeitete.
Vor der Kamera spielt Anna Schudt (42), eine der Kommissarinnen aus dem Dortmunder Tatort, den Comedy-Star. „Die Frau, die mich darstellt, ist der Hammer“, schwärmt Köster. „Sie steckt viel Herzblut in die Rolle und hat sich unglaublich akribisch vorbereitet.“ Schudt wohne in Düsseldorf und habe den rheinischen Singsang in der Sprache. Köster: „Man kann mich in der Rolle schon erkennen, aber sie bringt da auch ihre eigene Note rein.“ Nach bisherigen Plänen will RTL den Film im nächsten Jahr ausstrahlen. Sie selbst drängt es momentan weniger vor die Fernsehkameras, aber wieder auf die Bühne. „Ich will mit einem neuen Programm auftreten. Die Bühne ist doch praktisch mein Beruf.“
Art by La Manca, die Ausstellung von Gaby Köster, wird nach der Vernissage im Atelier Fuchs am 20. Oktober vom 22. Oktober bis zum 6. November in der Galerie Reitz im Rheinauhafen gezeigt.