AboAbonnieren

Antrag von SPD und FDPKommerzielle Sportkurse in Kölner Parks könnten erlaubt werden

Lesezeit 2 Minuten
26.07.2021, Köln: Menschen treiben Sport im Volksgarten.

Sportler im Volksgarten (Archivbild)

Kommerzielle Angebote untersagt die Stadt bislang. Geht es nach Sozialdemokraten und Liberalen, wird die Stadtordnung geändert.

Kommerzielle Sportkurse dürfen von selbstständigen Trainerinnen und Trainern oder Unternehmen derzeit nicht in Kölner Parks und Grünflächen angeboten werden. Das wollen die Ratsfraktionen von SPD und FDP nun ändern. Gemeinsam werden sie für die kommende Sitzung des Ausschusses Allgemeine Verwaltung und Rechtsfragen einen Antrag einreichen, kündigten sie in einer Pressemitteilung am Donnerstag an.

Stadtordnung müsste geändert werden

„Bewegung unter freiem Himmel ist natürliches Doping für unsere körperliche und mentale Gesundheit. Nicht zuletzt die Pandemie hat uns verdeutlicht, wie wichtig es ist, Möglichkeiten für Bewegung und Gesundheit an der frischen Luft zu schaffen“, sagte Volker Görzel, stellvertretender Fraktionschef der FDP. „Mit der geplanten Änderung an der Stadtordnung möchten wir klare Regeln schaffen, die es den Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, städtische Grünflächen ohne bürokratische Hürden für sportliche Aktivitäten zu nutzen.“

„Sport im Freien hält fit und macht Spaß. Die Kölner Grünflächen und Parks sollen deshalb auch dem Sport zur Verfügung stehen“, sagte Gerrit Krupp, verwaltungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. In erster Linie gelte dies für die private Nutzung durch Bürgerinnen und Bürger, Freizeitsport müsse Vorrang haben. „Es spricht aus meiner Sicht aber nichts dagegen, diese Angebote in einem gewissen Rahmen gegen Gebühr auch für kommerzielle Nutzung zu öffnen. Damit dies in Zukunft einfacher möglich ist, beantragen wir die dahingehende Änderung der Stadtordnung.“

CDU war zuletzt noch unentschlossen

In der Kölner Stadtordnung heißt es aktuell: „Das Anbieten oder Erbringen gewerblicher Leistungen sowie gewerbliche oder private Aufbauten in öffentlichen Anlagen bedürfen einer Genehmigung durch die Stadt Köln.“ Anbietern von Outdoor-Fitnesskursen steht also frei, eine Genehmigung zu beantragen – die Stadt lehnt die Anträge bislang allerdings ausnahmslos ab. Sie begründete das gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ kürzlich damit, dass die öffentlichen Grünflächen nicht überlastet werden sollten.

Infolge der Berichterstattung entfachte sich in der Kölner Politik eine Diskussion über Sinn und Unsinn dieses Vorgehens. SPD, FDP und Linke signalisierten schnell, dass sie kommerzielle Kurse ermöglichen wollen, die Grünen lehnten eine Änderung der Sportkurse hingegen ab. Unentschieden war zuletzt noch die CDU. Sie tendierte laut Fraktionschef Bernd Petelkau und dem sportpolitischen Sprecher Eric Haeming jedoch dazu, kommerzielle Angebote weiter abzulehnen. Von den Christdemokraten hängt der Erfolg des Änderungsantrags jedoch maßgeblich ab, verfügen sie im Stadtrat doch über 20 von 90 Sitzen. SPD (19), FDP (fünf) und Linke (sechs) kommen gemeinsam lediglich auf 30 Stimmen, notwendig wäre eine Mehrheit von 46 Stimmen.