Brigitte Maser gründete Anfang der 90er-Jahre den heutigen Cologne Pride mit und setzte sich für die Sichtbarkeit von Lesben ein.
„Verlässliche Kämpferin verloren“Mitgründerin des Cologne Pride Brigitte Maser gestorben
Cologne-Pride-Mitgründerin Brigitte Maser ist am 10. November gestorben, wie der Kölner Verein homochrom erst jetzt mitteilte. Die lesbische Aktivistin und freie Journalistin sei nach schwerer Krankheit gestorben und auf Melaten beigesetzt worden. Die 68-Jährige habe sich „seit den 1980er Jahren wesentlich für lesbische Sichtbarkeit in Köln eingesetzt. Wichtig war ihr immer der Kampf für die Rechte von LSBTIQ+ gemeinsam voranzubringen“, heißt es weiter.
Die Community möchte Maser gedenken und lädt Interessierte, Freunde und Weggefährten zu einer Veranstaltung für Montag, 29. Januar, um 18 Uhr im Café Bach in der Pipinstraße am Heumarkt ein.
Brigitte Maser organisierte Lesben-Fußballevent auf Uniwiesen
Maser wurde 1955 in Stuttgart geboren und wuchs in Berlin auf, wo sie 1972 in der eher männerlastigen HAW (Homosexuelle Aktion Westberlin) aktiv wurde. Dort habe sie erstmals Differenzen zwischen Schwulen und Lesben erlebt. Lebenslang sei es ihr ein Anliegen gewesen, das Miteinander zu betonen und „Lesben in der Community sichtbar zu machen“, wie es in der Würdigung von Historikerin Irene Franken vom Frauengeschichtsverein Köln heißt.
So organisierte sie 1991 erstmals auf den Kölner Uniwiesen ein Lesben-Fußballevent mit dem Lesben-Fußballclub „Pirates“ – das erste internationale Lesben-Fußball- Turnier.
Anfang der 1990er Jahre engagierte sie sich als Gründungsmitglied des Cologne Pride beim CSD. Neben zehn Männern war sie 1991 mit Andrea Krein die einzige Frau im Vorstand des „Kölner Lesben- und Schwulentags“ (KLuST, heute Cologne Pride). Dort hat sie jahrelang vor allem Netzwerkarbeit geleistet.
Brigitte Maser konnte klare Kante zeigen
Die Initiatorin des Frauengeschichtsvereins, Irene Franken, beschreibt Brigitte Masers Persönlichkeit als „meist zurückhaltend, humorvoll und verlässlich“. Sie habe klare Kante zeigen können, wenn sie beim Gegenüber mangelnde Professionalität feststellte oder gegenüber Spaltungen und Ausgrenzungen innerhalb der Community. „Auch Intransparenz bei der CSD-Finanzierung monierte sie mit journalistischen Beiträgen (Anonyme Investoren 2002)“, so Franken. Die Bewegung habe eine „verlässliche ‚Kämpferin‘“ um die Rechte von Bürgerinnen und Bürger verloren.
Spenden für eine Traueranzeige sind bis Donnerstag, 18. Januar, möglich. Die Anzeige soll Ende Januar erscheinen. Über die Plattform „gofundme“ kann dafür gespendet werden.