Köln – Als der Bauarbeiter (30) im Schnellrestaurant McDonald’s am Rudolfplatz zufällig auf seinen ehemaligen Schwager traf, gab es für diesen kein Halten mehr. „Komm raus, wir haben was zu klären“, sagte der 30-Jährige ruppig. Was dann folgte, war ein Fall für die Staatsanwaltschaft.
Prügelei vor Kölner McDonald’s am Rudolfplatz
Der Bauarbeiter soll seinem ehemaligen Schwager vor dem McDonald’s eine Ohrfeige verpasst, ihn als „Hurensohn“ bezeichnet und angespuckt haben. Dann soll er ihm noch das Hemd zerrissen haben, weshalb neben Körperverletzung und Beleidigung auch Sachbeschädigung angeklagt wurde.
Beim Prozess vor dem Kölner Amtsgericht schwieg der Angeklagte auf Anraten seines Verteidigers Jan-Victor Khatib. Dafür sagte die Freundin des mutmaßlichen Opfers aus. „Wir haben mit meiner Cousine auf den Ringen Geburtstag gefeiert, dann wollten wir bei McDonald’s noch etwas essen gehen“, schilderte die Zeugin.
Zeugin: McDonald’s-Menüs landeten im Müll
Als der Angeklagte ihren Freund rausgerufen habe, seien sie und die Cousine gefolgt und auch beschimpft worden. Nachdem die Polizei den Vorfall aufgenommen habe, sei man wieder ins Fastfood-Restaurant. „Wir haben für 50 Euro bestellt und unser ganzes Essen lag im Müll“, echauffierte sich die 26-Jährige. Offenbar war ihr nicht in den Sinn gekommen, dass die Mitarbeiter nach der langen Zeit davon ausgehen mussten, dass die Kunden gegangen waren.
Das könnte Sie auch interessieren:
„Mein Freund musste dann mit nacktem Oberkörper nach Hause gehen“, so die Zeugin weiter, dessen Hemd sei nach dem Angriff nicht mehr zu gebrauchen gewesen.
Richterin beendet Kölner Verfahren mit einem Witz
Als Verteidiger Khatib darauf hinwies, dass es sich bei dem Vorfall um eine offenbar noch nicht ausgestandenen Familienkonflikt handele, stellte die Richterin das Verfahren ein und verwies auf den Privatklageweg.
Als der Dolmetscher sagte, er würde jetzt gerne Mittagessen gehen, empfahl ihm die Richterin McDonald’s und sagte scherzhaft: „Aber passen Sie auf Ihr Essen auf.“