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„Ein Schlachtfeld“55-jähriger Kölner prügelt Nachbarn mit Glasflasche ins Koma

Lesezeit 2 Minuten
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Der Angeklagte mit seinem Verteidiger Marc Donay im Kölner Landgericht.

Köln – Mit einem vagen Geständnis startete am Donnerstag der Prozess gegen einen 55-jährigen Kölner, der vergangenen Oktober einen Nachbarn in Neuehrenfeld mit einer Glasflasche schwer verletzt hatte. Das 36-jährige Opfer erlitt schwerste Kopfverletzungen, liegt seither im Koma und wird wohl immer ein Pflegefall bleiben. Eine Polizistin beschrieb den Tatort im Zeugenstand als „Schlachtfeld“.

Kölner Staatsanwaltschaft mit Anklage wegen versuchten Totschlags

„Er weiß, dass er dem Opfer die beschriebenen Verletzungen zugefügt hat“, führte Verteidiger Marc Donay für den Angeklagten aus. Über den aktuellen Zustand des Mannes wisse der Mandant nichts, er hoffe aber, dass es diesem bald wieder besser gehe. Die Kölner Staatsanwaltschaft hat den Beschuldigten wegen versuchten Totschlags angeklagt, ihm drohen viele Jahre Gefängnis.

Die Nachbarn sollen sich in dem Mehrfamilienhaus auf der Methstraße zunächst lautstark beschimpft haben, wonach sich das Geschehen in die Wohnung des Angeklagten verlagert haben soll. Mehrfach habe der 55-Jährige laut Anklage mit einer Flasche auf den jüngeren Kontrahenten eingeschlagen haben. Als das Opfer bereits am Boden lag, sollen weitere Schläge und Tritte erfolgt sein.

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Bewusstloses Opfer mit Gardine zugedeckt

Der Täter habe den bewusstlosen 36-Jährigen danach in einer Blutlache liegen lassen und ihn mit einer Gardine bedeckt, so die Staatsanwaltschaft. Ein weiterer Nachbar hatte aufgrund des Lärms in der Zwischenzeit den Vermieter alarmiert, der später an die Wohnungstür geklopft hatte. Als der Mieter einen Spalt öffnete, sah der Zeuge das im Flur liegende Opfer und alarmierte die Polizei.

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Eine Polizistin schilderte im Zeugenstand, dass man die Tür kaum aufgekommen habe, da der Schwerverletzte direkt davor gelegen habe. Der blutüberströmte Mann habe geröchelt, Ärzte in der Kölner Uniklinik sollten später Brüche im Gesicht und eine Hirnblutung feststellen. Bis heute sei es nicht sicher, ob der Mann, der beatmet werden muss, jemals wieder aus dem Koma erwache.

Täter stand womöglich unter Drogeneinfluss

In der Wohnungen trafen die Polizisten schließlich auf den Angeklagten, der mit nacktem Oberkörper auf einem ungemachten Bett saß. „Er hat uns angestarrt“, schilderte die Polizistin den Augenblick. Auf die Frage, was passiert sei, habe der Mann nicht geantwortet, er habe einen weggetretenen Eindruck gemacht. Womöglich stand der Mann unter Drogen, die Beamten fanden weißes Pulver.

Seit der Tat sitzt der Mann, der mit einem Pullover der JVA Köln im Gerichtssaal erschienen war, in Untersuchungshaft. Der 55-Jährige ist mehrfach wegen Drogen- und Diebstahlsdelikten vorbestraft, auch soll er gewalttätig gegenüber seiner Ex-Frau geworden sein. Der Prozess ist auf sechs Verhandlungstage angesetzt, ein Urteil könnte am 30. April fallen.