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Einsatz im ErdbebengebietHenriette Reker bedankt sich bei Malteser International

Lesezeit 3 Minuten
OB Henriette Reker und Tayfun Keltek hören dem Geschäftsführenden Vorstand der Malteser, Douglas Graf von Saurma-Jeltsch zu.

Henriette Reker und der Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Köln, Tayfun Keltek, informieren sich bei dem Geschäftsführenden Vorstand der Malteser, Douglas Graf von Saurma-Jeltsch, in der Malteser Hauptverwaltung in Köln Kalk.

Für den Einsatz im Erdbebengebiet in der Türkei hat sich Henriette Reker bei Malteser International und anderen Hilfsorganisationen bedankt.

„Egal, mit wem man spricht: Alle Menschen sind schwer traumatisiert“, sagte am Dienstag Katharina Kiecol, Pressreferentin der Hilfsorganisation Malteser International. In der Nacht zuvor war sie aus dem Erdbebengebiet in der Türkei zurückgekehrt.

„Viele schlimme Geschichten“ habe sie mitbekommen. Etwa diejenige des älteren Ehepaars, mit dem sie am vorigen Freitag sprach, als es noch hoffte, der Sohn, die Schwiegertochter und das Enkelkind könnten aus den Trümmern eines Wohnhauses geborgen werden. Das Technische Hilfswerk wurde verständigt. Doch von den 20 verschütteten Hausbewohnern war kein Lebenszeichen mehr zu hören. Manchmal kamen Kiecol fast die Tränen, als sie von ihren Erfahrungen berichtete.

Henriette Reker dankt Maltester International in Köln

Anlass war ein Besuch von Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die Malteser International (MI) stellvertretend für alle in Köln ansässigen Hilfsorganisationen dankte, die sich für Menschen im Südosten der Türkei und Nordwesten Syriens engagieren, einem Gebiet, das am frühen Morgen des 6. Februar von zwei Erdbeben und Hunderten Nachbeben erschüttert wurde und in dem Zehntausende ums Leben gekommen sind. Reker wurde von Tayfun Keltek begleitet, dem Vorsitzenden des Integrationsrates der Stadt Köln und des Landeintegrationsrates NRW.

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MI, das weltweite Hilfswerk des Souveränen Malteserordens, ist aus dem deutschen Malteser Hilfsdienst und dessen Abteilung Auslandsdienst hervorgegangen. Bereits seit 2012 unterstützt die Nichtregierungsorganisation die Gesundheitsstrukturen und die Wasser- und Sanitärversorgung in Syrien über lokale Partner und versorgt Syrer, die vor dem Bürgerkrieg geflüchtet sind, in der Türkei; inzwischen sind es über 3,5 Millionen. In den türkischen Städten Gaziantep und Kilis unterhält MI zwei Büros mit insgesamt 18 Mitarbeitenden.

„Der Bedarf ist riesig“ – Hilfsgüter kommen auch aus Köln

Gleich nach der Naturkatastrophe entsandte die Organisation ein vierköpfiges Erkundungsteam, zu dem Katharina Kiecol gehörte. Es verschaffte sich einen Überblick und stimmte mit den lokalen Kooperationspartnern ab, was benötigt wird. 400 000 Euro Soforthilfe hat MI bereitgestellt. Vom Auswärtigen Amt kommt eine Million Euro.

Von dem Geld kauft die Hilfsorganisation soweit möglich in den betroffenen Ländern Hilfsgüter; sind sie dort nicht zu bekommen, werden sie in Deutschland beschafft und auf den Weg in die Region gebracht. Am 9. Februar startete der erste Transport von Notfallgeneratoren, Zelten, Betten und Schlafsäcken.

„Der Bedarf ist riesig“, sagte Kiecol. Vor allem die Menschen in den Flüchtlingsgebieten im Norden Syriens brauchen dringend Unterstützung, denn dort leben hunderttausende Menschen in einfachen Unterkünften und sind nun schutzlos; die Temperaturen sind eisig. Die politischen Spannungen in der ganzen Region erschweren die Hilfe.

Möglichkeiten für Spenden aus Köln

Janine Lietmayer, Programmdirektorin von MI, riet davon ab, Sachspenden zu geben, so verständlich es auch sei, dass die Menschen hierzulande, nicht zuletzt die türkischstämmigen Einwohner, auf diese Art Hilfe leisten wollten. Effektiver und schneller sei es, finanziell zu helfen. Wer keiner Organisation Geld geben wolle, könne sich im Freundes- und Bekanntenkreis umhören, welche Familien im Erdbebengebiet Geld brauchen, und etwas überweisen „Das Bankenwesen funktioniert.“

Douglas Graf von Saurma-Jeltsch, Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand des Malteser Hilfsdienstes, brachte die Aktion „Proud-to-help-Challenge“ ins Spiel, die die Malteser anlässlich des Ukrainekriegs entwickelt haben: Man sammelt zum Beispiel auf einer Firmenfeier, einem Vereinsfest oder bei einem Abendessen mit Freunden Geld, macht ein Foto oder Video von der Aktion, postet es in den sozialen Medien und spendet abschließend den gesammelten Betrag auf www.malteser.de/jetzt-spenden. Oberbürgermeisterin Reker überreichte eine Spende in Höhe von 10 000 Euro von städtischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen aus Mitteln der „Rest-Cent-Aktion“.