Im August hat Bubi Brühl seinen Ausstieg bekannt gegeben, am Samstag spielte er sein letztes offizielles Konzert mit den Paveiern.
„40 Jahre der Bubi“Paveier feiern emotionalen Abschied im Kölner Gloria
Es ist ein seltener Anblick: Bubi Brühl singt Arm in Arm mit seinem Bruder und Ex-Paveier-Frontmann Micky Brühl auf der Bühne des Gloria-Theaters „Schön ist das Leben“. Micky, der Ende 2012 seinen Ausstieg bekannt gab, wirkt überrumpelt, findet aber schnell die alte Routine mit seinen ehemaligen Bandkollegen. Bruder Bubi ist energiegeladen, glückselig. „Ich liebe euch, vielen Dank!“, ruft er und verteilt Luftküsse. Er ist wohl nicht der Einzige, der an diesem Samstagabend unauffällig mit den Fingern unter seinen Augen entlang wischt.
Vor rund einem Monat hat Bubi Brühl seinen Ausstieg bekannt gegeben, beim Mitsingkonzert im Gloria sollte er zum letzten Mal als aktiver Paveier auf der Bühne stehen. Brühl ist 64 Jahre alt, „das optimale Rentenalter“, wie er bei der Pressekonferenz im August sagte. Das 40-jährige Bestehen sei einfach der richtige Zeitpunkt zum Aussteigen gewesen. Damit bleiben nun nur noch zwei der fünf Gründungsmitglieder: Detlef Vorholt und Klaus Lückerath. Die beiden scheinen auch noch lange nicht müde zu sein – auch wenn Lückeraths Bandkollegen dessen Tanzeinlagen zu „Humba Humba“ neckisch als „Senioren-Zumba“ kommentieren.
Köln: Bubi Brühl spielt Abschiedskonzert mit den Paveiern
Im Mittelpunkt steht an diesem Abend aber eindeutig Bubi, der eigentlich Hans-Ludwig heißt: Immer wieder schallen Bubi-Sprechchöre durchs Gloria. Freunde und Familie, darunter Bruder Micky, haben T-Shirts drucken lassen: Über einem Foto von Bubi Brühl steht vorne „Wir sagen Dankeschön“ und auf der Rückseite „…40 Jahre der Bubi“ – angelehnt an den „Flippers“-Song („Wir sagen Dankeschön“), der im vergangenen Jahr ein unerwartetes Comeback gefeiert hatte. Das Publikum hält mit „Danke Bubi“ bedruckte Blätter hoch, Bubis Gesicht ziert zwei große Banner.
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Auch für Sven Welter, Klaus Lückerath, Detlef Vorholt, Markus Steinseifer und Johannes Gokus ist es ein emotionaler Abend. Die Melodie von „Mir sin Kölsche us Kölle am Rhing“, gespielt von Brühl am Keyboard, leite immer das Ende der Paveier-Konzerte ein, erzählt Welter. „Heute fällt mir das besonders schwer.“ Dabei ist der Abschied nicht endgültig: Sowohl die Band als auch Brühl haben klargemacht, dass sie weiter offen für eine zukünftige Zusammenarbeit sind. Brühl verspricht: „Ich bin gerne bereit, immer für euch da zu sein.“
Einen Ersatz für Brühl haben die Paveier mit Alexander Klaus (bisher Bassist bei den Domstürmern) bereits gefunden. Der darf beim Mitsingkonzert am Samstag das erste Mal mit den Paveiern auf die Bühne. „Ich bin nervös, aber ich habe hinter der Bühne auch schon die ganze Zeit mitgetanzt und mitgesungen“, gibt er zu. Der neue Sänger, Pianist und Gitarrist der Paveier präsentiert mit seinen Kollegen und Bubi Brühl auch gleich eine nagelneue Nummer: „40 Johr lang“. Damit gibt die Band ein Versprechen. „Et es noch lang nit am Engk. Mer blieve wie mer sin.“ Auch ohne Bubi Brühl.