Köln – Im Fall Ochtendung, einem der rätselhaftesten Kölner Mordfälle der vergangenen Jahre, haben die Ermittler nach einem Fahndungsaufruf weitere Hinweise aus der Bevölkerung erhalten. Diese beträfen den gelben Kleinwagen, der der getöteten 31-Jährigen gehört hatte, sagte ein Polizeisprecher. Zeugen hätten Angaben dazu gemacht, wo und wann der Fiat Panda aufgetaucht und gesehen worden sein könnte – auch zu einem Zeitpunkt vor dem Mord. „Das sind Details, die wir vorher noch nicht kannten“, sagte der Polizeisprecher. Ob sie die Ermittlungen entscheidend weiterbringen, bleibe aber noch abzuwarten.
Die Fahndung, die die Polizei mit einer Plakataktion und einem Zeugenaufruf in den Medien unterstützt hatte, bleibe aktuell. Die wichtigsten Fragen der Ermittler sind demnach weiterhin: Wem ist das Auto mit dem Kennzeichen MYK-H 298 und dessen Nutzer vor dem 18. Dezember aufgefallen? Wer hat womöglich beobachtet, wie und von wem das Auto gereinigt wurde? „Wir sind weiterhin für jeden Hinweis dankbar“, sagte der Polizeisprecher.
Seit Heiligabend sitzt der Hauptverdächtige in Untersuchungshaft, der eine mehrmonatige Liebesbeziehung zu dem späteren Opfer, einer in Rheinland-Pfalz gemeldeten Bulgarin, geführt haben soll. Mitte Dezember wurde die 31-Jährige erschossen, vermutlich in Köln. Am 18. Dezember fanden Passanten ihren verbrannten Leichnam auf einem Feldweg in Ochtendung bei Koblenz.
Der gelbe Fiat Panda kommt als Transportwagen in Betracht, mit dem die Leiche von Köln nach Rheinland-Pfalz gebracht wurde, um dort verbrannt und zurückzulassen zu werden. Die „Soko Ochtendung“ der Polizei in Koblenz nahm die Ermittlungen auf, in deren Verlauf sich die Verbindung nach Köln ergab. Am 23. Dezember wurde die stark entstellte Leiche identifiziert. Ihr Auto, nach dem die Ermittler fahndeten, wurde am 15. Januar in der Allerstraße in Chorweiler gefunden. Seither laufen die Fäden der Ermittlungsarbeit bei der zehnköpfigen Kölner Mordkommission zusammen.