Am Kölner Landgericht hat ein Prozess gegen drei Männer begonnen, die 2021 eine gemeinschaftliche Vergewaltigung begangen haben sollen.
Opfer soll gefilmt worden seinDrei Männer wegen gemeinschaftlicher Vergewaltigung angeklagt
Um die Intimsphäre des mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers zu schützen, ist am Dienstag am Landgericht Köln die Öffentlichkeit gleich am ersten Verhandlungstag zeitweise vom Prozess ausgeschlossen worden.
Der Prozess gegen drei Beschuldigte im Alter von 30, 39 und 55 Jahren hatte zunächst mit der Klärung der Frage begonnen, ob unter Leitung des Vorsitzenden Richters der 13. Großen Strafkammer, Benjamin Roellenbleck, zwischen Staatsanwaltschaft, Gutachtern und den vier Verteidigern der Angeklagten ein sogenanntes Rechtsgespräch geführt werden sollte – also der Versuch gemacht werden sollte, eine Verständigung zwischen den Parteien herbeizuführen.
Dazu kam es nicht, unter anderem hatte die Anklageseite aufgrund der „schweren Beeinträchtigung des Freiheitsrechte“ des Opfers, einem Drogenhändler aus Köln, diese Möglichkeit als unpassend bezeichnet.
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Köln: Drei Männer sollen Vergewaltigung begangen haben
Den drei Männern wird vorgeworfen, im Januar 2021 in Köln gemeinschaftlich die Vergewaltigung des Opfers begangen zu haben – zwei der Angeklagten sollen darüber hinaus der „Verletzung des höchst persönlichen Lebensbereichs“ durch Bildaufnahmen schuldig sein, wie es in der Anklage heißt.
Außerdem steht der Tatvorwurf der räuberischen Erpressung und auch Körperverletzung im Raum. Denn einer der Angeklagten soll dem Opfer regelmäßig Amphetamine auf Kommission zum Verkauf überlassen haben, dieser soll ihm aber 2000 Euro schuldig geblieben sein. Aus Verärgerung über ausgebliebene Verkäufe sollen die Angeklagten daraufhin beschlossen haben, dem Opfer „einen Denkzettel zu verpassen“, um das Geld mit Gewalt zu erpressen. Sie sollen den Geschädigten aufgefordert haben, die Geldschulden zu begleichen, anderenfalls werde er mit Salzsäure übergossen.
Köln: Mann soll in Mülheim vergewaltigt worden sein
Laut Anklageschrift überwältigten sie den Mann auf der Berliner Straße in Mülheim und brachten ihn in den Keller der Wohnung einer in der Nähe lebenden Bekannten. Dort musste sich der Mann ausziehen und soll zu sexuellen Handlungen gezwungen worden sein. Die Tat soll teilweise gefilmt worden sein. Die Details sind am Dienstag zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte des Geschädigten nur intern gesichtet worden und ohne die Anwesenheit des Opfers.
Der Mann soll am zweiten Tag des Prozesses als Zeuge erscheinen und seine Aussage machen. Zwei der Angeklagten ließen am Dienstag von ihren Verteidigern Erklärungen zu dem Geschehen vortragen, einer schwieg.
Der 55 Jahre alte Beschuldigte ließ bereits andeuten, dass er die Vorwürfe weitgehend einräumen werde. Der 39-Jährige will dagegen nicht gewusst haben, dass die „Bestrafung“ des Opfers zu einer Vergewaltigung führen würde. Vorgesehen sind für den Prozess sechs weitere Verhandlungstage.