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Jahrhundertprojekt GrüngürtelDas sind die Pläne für die neue 30 Hektar große Parklandschaft in Köln

Lesezeit 4 Minuten
Neben einer Blumenwiese ist ein Weg zu sehen. Im Hintergrund stehen Gebäude.

Im Pionierpark erhält man eine erste Anmutung des Grüngürtels. Im Hintergrund verläuft die Bonner Straße.

Der Innere Grüngürtel steht vor der Vollendung. Die Verwaltung hat den politischen Gremien eine „Vorentwurfsplanung“ vorgelegt.

Die Kölnerinnen und Kölner dürfen sich auf einen neuen Park freuen, und der Begriff „Jahrhundertprojekt“ ist mindestens angemessen. Es handelt sich um die Vollendung des Inneren Grüngürtels, der zur Zeit noch am Justizzentrum endet. Nun legt die Verwaltung den politischen Gremien eine „Vorentwurfsplanung“ für den Schlussabschnitt zwischen Robert-Amelunxen-Straße und dem Rheinufer vor. Geplant hat das Büro RMP SL Landschaftsarchitekten. Die Fläche des neuen Parks beträgt 30 Hektar, die Strecke von der Robert-Amelunxen-Straße bis zum Rheinufer bemisst sich auf 2,5 Kilometer.

Grundlage der Planung ist die Verlagerung des Großmarktes. Auf dessen Gebiet entsteht das neue Quartier Parkstadt Süd. Der neue Grüngürtel wird zu Beginn parallel zum Eifelwall hinter dem neuen Stadtarchiv verlaufen. Dort steht im Moment noch das Autonome Zentrum. Das wird abgerissen. Den Abschnitt bis zu den Bahngleisen haben Förder Landschaftsarchitekten aus Essen geplant. Innerhalb des Gleisdreiecks haben die Planer einen BMX- und Skaterpark vorgesehen. Und auch eine terrassierte Rasenböschung mit Sitzstufen ist vorgesehen.

Kölner Grüngürtel: Rund um das Südstadion dreht sich alles um Sport

Es besteht Abstimmungsbedarf mit der Deutschen Bahn, was die Verbindung von Volksgarten und Innerem Grüngürtel angeht, die durch die Gleise getrennt sind. Dort dreht sich in direkter Nachbarschaft zum Südstadion alles um Sport. Bestehende Gewerbebetriebe werden umgenutzt als Flächen für Sport wie etwa Streetball und Tischtennis. Auch Yoga und Gymnastik mit einem Dach über dem Kopf sollen entlang des Vorgebirgsglaciswegs möglich sein.

Anstelle dieses sogenannten Sporthofs wird auch noch die Anlage eines Fußball-Großspielfelds geprüft, das vom Uni-Sport genutzt werden könnte. Das ist aus städtischer Sicht machbar, widerspräche jedoch, so die Verwaltungsvorlage, „massiv dem offenen und durchlässigen Charakter mit weiten Wiesenflächen, wie es im bestehenden und geplanten Inneren Grüngürtel der Fall ist“.

Der Bolz- und Streetball-Platz am Tierheim bleibt bestehen. Der große Parkplatz am Südstadion, auf dem im Moment Zelte für Geflüchtete stehen, wird zur Grünfläche mit sportlichen Möglichkeiten. Dort werden beispielsweise Slacklines gespannt. Zahlreiche Bäume werden einzeln und als Gruppen gepflanzt.

Kölner Grüngürtel: Neuer See geplant

Damit ist die Vorgebirgstraße erreicht, und auch dort wird es Veränderungen geben. Der Bischofsweg wird nach Süden verlegt in einen Teil der Raderberger Brache. Das hat den Vorteil, dass man in den nächsten Teil des Grüngürtels mit nur einer Ampelüberquerung wechseln kann. Nach der Vorgebirgstraße wird der Grüngürtel immer weitläufiger und erreicht schließlich eine Breite von 150 Metern. Die wassergebudenen Hauptwege bis zur Bonner Straße verlaufen an den Rändern entlang des Bahndamms und der zukünftigen Parkstadt Süd auf dem Großmarktgelände.

Schallschutzwände entlang des Bahndamms werden mit der Deutschen Bahn diskutiert. Die Planer verfolgen das Ziel der offenen Mitte. Weite Rasen- und Wiesenflächen prägen den Inneren Grüngürtel an dieser Stelle. Auch an Bäumen wird nicht gespart. Bis zur Bonner Straße wird es vier Spielplätze geben, die unter Themen wie „Wald“ und „Wasser“ stehen. Zurzeit kann man sich dort im sogenannten Pionierpark ansehen, welche Dimensionen der Grüngürtel später einmal annehmen wird.

Die Südstadt wird angebunden an die Parkstadt durch einen Tunnel unter den Gleisen in Höhe Wormser Straße/Zugweg. Auf Südstadtseite wird am Bonner Wall noch ein Spielplatz gebaut. Auf der Parkstadt-Seite soll der neue See eine echte Attraktion werden. An der Bebauungskante zum Park soll der See das Regenwasser des Neubaugebiets aufnehmen. Schwimmen wird nicht erlaubt sein, aber auf Betonstufen kann man dem Wasser nahe kommen.

Nach Querung der Bonner Straße erreicht man den Neuland-Gemeinschaftsgarten. Der ist zu Beginn des Jahres von der Alteburger Straße an die Koblenzer Straße umgezogen und hat von der Stadt ein Grundstück im Inneren Grüngürtel zur unbefristeten Nutzung erhalten. Der Biergarten Alteburg bleibt als Restauration im Inneren Grüngürtel dort, wo er ist. Direkt danach endet der KVB-Tunnel und die Bahnen fahren durch den Park. Parallel entsteht ein Bolzplatz. Für die Anbindung des Grüngürtels an den Rhein verfolgen die Planer die Idee, eine Unterführung des Gustav-Heinemann-Ufers zu bauen.