Köln – An Weiberfastnacht hat es auf der Zülpicher Straße in Köln mehrere tätliche Übergriffe gegeben. So soll etwa ein 26-Jähriger einem 31-Jährigen während einer Schlägerei ein Stück aus dem Ohr gebissen haben, teilte die Polizei mit. Der Angreifer selbst erlitt eine Armfraktur und kam nach der ärztlichen Behandlung ins Polizeigewahrsam. Auch die Polizei selbst war Ziel einiger Aggressionen, hieß es weiter. Drei Polizistinnen und Polizisten wurden bei Einsätzen angegriffen.
Dessen ungeachtet berichtete die Polizei am Freitag von einer insgesamt ruhigen Einsatzlage an Weiberfastnacht. „Es gab deutlich weniger Karnevalseinsätze als in den Jahren vor Corona“, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Ob das mit der Pandemie oder dem Krieg in der Ukraine zusammenhänge, könne er nicht sagen.
Angriff auf Polizei in Humboldt/Gremberg
Voll sei es nur im Kwartier Latäng gewesen, wo bis in den Morgen viele vor allem junge Menschen feierten. Mit steigendem Alkoholpegel seien auch die Einsatzzahlen gestiegen. Insgesamt habe es stadtweit 270 Karnevalseinsätze gegeben, 36 Personen sind in Gewahrsam genommen worden. Schon gegen 2.30 Uhr, also früher als vor der Pandemie üblich, war der Weiberfastnachts-Einsatz der Polizei beendet.
Einige Stunden zuvor hatte ein 19-Jähriger auf der Taunusstraße in Humboldt/Gremberg eine Polizistin und einen Polizisten verletzt. Der unter Drogen- und Alkoholeinfluss stehende Randalierer soll zuvor auf der Taunusstraße Passanten belästigt haben. Die Beamtin erlitt eine Sprunggelenksfraktur.
Das für die Bearbeitung von Sexualdelikten zuständige Kriminalkommissariat 12 hat die Ermittlungen in neun Fällen aufgenommen. Dabei ging es im Wesentlichen um sexuelle Beleidigung, Belästigungen und Nötigung. Das Ordnungsamt hat 133 Wildpinklinnen und Wildpinkler erwischt.
Menschen klettern auf Gleise im Kölner Süden
Auch die Bundespolizei berichtet von einer insgesamt überschaubaren Einsatzlage. Am Nachmittag hätten mehrmals Menschen die Gleise der Deutschen Bahn im Kölner Süden rund um den Bahnhof Süd betreten, teilte die Behörde mit. Diese seien dann von Hubschraubern begleitet wieder in Sicherheit gebracht worden. Die Strecken seien zwischenzeitlich gesperrt worden.
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Am Hauptbahnhof verzeichnete die Bundespolizei mehrere Einsätze. Am Nachmittag soll ein Reisender einem Zugbegleiter mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben, nachdem dieser seine Begleiterin beleidigt haben soll. Als der Zugbegleiter den Angreifer durch Festhalten an der Flucht hindern wollte, stürzten beide die Rolltreppe im Hauptbahnhof hinab und verletzten sich. Zwei Krankenwagen brachten die Männer in Krankenhäuser. (hol)