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Völlig unvermitteltSexueller Übergriff auf Frau in Deutz – 47-Jähriger angeklagt

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Der Beschuldigte wurde im Bereich der Deutzer Freiheit festgenommen.

Köln – Der Angriff kam wie aus dem Nichts. „Meine Mandantin ist kaum in der Lage, ihr Leben angstfrei zu führen“, sagt Opfer-Anwältin Funda Bicakoglu. Die 54-Jährige wurde an einem Dienstagmorgen im Januar auf der Helenenwallstraße in Deutz völlig unvermittelt angegriffen und beinahe vergewaltigt. Am Dienstag startete der Prozess wegen schwerer sexueller Nötigung vor dem Kölner Landgericht.

Staatsanwältin spricht von Gefahr für die Allgemeinheit

Die Tat begangen haben soll ein 47-Jähriger, der nach dem Vorfall in die Psychiatrie eingeliefert wurde. „Im Zustand der Schuldunfähigkeit“, so die Staatsanwältin, soll der Mann über die ihm völlig fremde Passantin hergefallen sein. In Zukunft seien weitere erhebliche Straftaten zu erwarten, der Beschuldigte sei eine Gefahr für die Allgemeinheit, führte die Vertreterin der Anklage aus.

Gegen 9.20 Uhr soll der geschiedene Mann zunächst neben dem Opfer hergelaufen, ihr dann näher gekommen sein und die Frau umarmt und geküsst haben. „Sie sagte, sie wolle das nicht und versuchte, den Mann wegzudrücken“, heißt es in der Anklageschrift. In einer Rangelei sei die Frau dann zu Boden gefallen und hinter einer Litfaßsäule auf dem Boden gelandet.

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Fußgängerin konnte Angreifer vertreiben

Auf dem Rücken der Frau liegend soll der Beschuldigte dann versucht haben, dieser die Hose herunterzuziehen. Nachdem ihm das nicht geglückt sei, habe er mit den Händen sexuelle Handlungen ausgeführt. Panische Schreie der Frau, dass sie krank sei und er aufhören solle, wurden laut Staatsanwaltschaft vom Täter ignoriert. Das Opfer wurde bei der Tat schwer verletzt.

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Dass der Täter überhaupt von der 54-Jährigen abgelassen hatte, ist laut Polizeibericht dem beherzten Eingreifen einer Fußgängerin geschuldet. „Eine auf die Situation aufmerksam gewordene Zeugin (51) eilte zur Hilfe und vertrieb den Angreifer, der in Richtung Deutzer Freiheit flüchtete“, heißt es seitens der Kölner Polizei. Alarmierte Beamte konnten den Beschuldigten schließlich festnehmen.

Beschuldigter schweigt zum Prozessauftakt

Bei einer Durchsuchung hatten Polizisten noch ein Messer in der Jackentasche des Beschuldigten gefunden, was die Gefährlichkeit des Mannes untermauern könnte. Laut dem Vorsitzenden Richter Oliver Schmakowski soll es drei weitere Vorfälle gegeben haben, die im Prozess eine Rolle spielen sollen. Dem 47-Jährigern droht die dauerhafte Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie.

Beim Prozessauftakt schwieg der Beschuldigte auf Anraten seines Verteidigers Marco Heymann zunächst zu den Vorwürfen. Richter Schmakowski kündigte an, den Bruder des mutmaßlichen Täters als Zeugen zu laden, um etwas über dessen Lebenslauf zu erfahren. Darüber könne er selbst berichten, meinte der 47-Jährige da, „ich bin ja nicht tot.“ Der Prozess wird fortgesetzt.