Der Siemens-Konzern wird bis Ende 2020 seine bisherige Kölner Niederlassung in Ehrenfeld aufgeben und nach Mülheim ziehen.
Ein Immobiliendienstleister aus Köln hat das alte Grundstück gekauft und will dort nun Wohnungen bauen.
Das Grundstück befindet sich in bester Lage.
Köln – Der Siemens-Konzern wird bis Ende 2020 seine bisherige Kölner Niederlassung in Ehrenfeld aufgeben und nach Mülheim in das Neubaugebiet „I/D Cologne“ an der Schanzenstraße umziehen. Das Unternehmen hinterlässt an der Franz-Geuer-Straße ein Grundstück in bester Lage.
Die Innere Kanalstraße und somit eine Anbindung an die Autobahnen A3, A4 und A57 befindet sich direkt um die Ecke. Die U-Bahn-Station Piusstraße liegt praktisch vor der Tür, und der Innere Grüngürtel ist zu Fuß in wenigen Minuten erreichbar. Der Kölner Immobiliendienstleister Corpus Sireo hat das Siemens-Grundstück gekauft und will das Terrassen-Bürohaus abreißen, um an dieser Stelle sowie auf dem Parkplatz 400 bis 450 Wohnungen neu zu bauen.
Ansiedlung einer Schule an Siemens-Gelände wird geprüft
Die Bezirksvertretung Ehrenfeld hat im Mai beschlossen, aufgrund der zentralen Lage zu prüfen, ob sich neben Wohnraum auch eine Schule ansiedeln lassen würde. Das Gebiet sei verkehrstechnisch gut angebunden und befinde sich an einer „Schnittstelle zwischen Freizeitflächen und einer urbanen Gebäudestruktur“. Im Stadtbezirk Ehrenfeld bestehe zudem ein „erheblicher Bedarf“ an Schulplätzen, heißt es in dem Antrag der SPD-Fraktion.
Die Stadt hat auf Anfrage bestätigt, dass das Schuldezernat den Bedarf für eine Grundschule in der Franz-Geuer-Straße bestätigt und das Siemens-Grundstück als potenziell geeignet ansieht. „Eine Vorprüfung der Eignung des Grundstücks aus bauplanungsrechtlicher Sicht muss noch erfolgen, bevor das Thema weiterverfolgt werden kann“, teilte eine Sprecherin mit.
Für eine solche Prüfung könnte es allerdings bereits zu spät sein, denn hinter den Kulissen läuft ein Architektenwettbewerb, den Corpus Sireo ausgelobt hat. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat sich die Jury bereits Ende Juli getroffen und eine Vorauswahl getroffen. Zwei Architektenbüros haben es in die finale Runde geschafft und müssen ihre Entwürfe jetzt noch einmal überarbeiten.
Neue Bebauung in Ehrenfeld soll am umliegende Gebäude anknüpfen
Die Jury soll sich bereits Mitte September erneut treffen und dann eine Entscheidung treffen. Wie zu erfahren war, soll eine Schule allerdings weder bei den Überlegungen der Architekten noch bei der ersten Jurysitzung eine Rolle gespielt haben. Geplant ist eine Blockstruktur, die an die der umliegenden Gebäude anknüpft.
Einen politischen Beschluss für eine Umwandlung des Gewerbegebietes hat der Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrates bislang noch nicht getroffen. Die unmittelbare Umgebung des Siemens-Geländes in Ehrenfeld befindet sich seit einiger Zeit im Umbruch. So wurde ein Bürogebäude gegenüber der Moschee in ein Wohnhaus umgebaut.
Der ehemalige Kölner Sitz des Versicherungskonzerns Hamburg-Mannheimer an der Kreuzung Innere Kanalstraße und Venloer Straße wurde entkernt, modernisiert und mit einer völlig neuen Fassade verkleidet. Unmittelbar neben den Fernsehturm Colonius sollen zudem ein neuen Hochhaus und ein kleineres Nebenhaus mit Wohnungen und einem Hotel entstehen – das Projekt ist allerdings umstritten.