Die KVB-Stationen auf der Aachener Straße werden sich auf absehbare Zeit deutlich verändern. Die bisherige Planung im Überblick.
Aachener StraßeSo sollen die KVB-Haltestellen für 90-Meter-Bahnen umgebaut werden
Im Jahr 2018 hat der Stadtrat beschlossen, den westlichen Abschnitt der KVB-Linie 1 deutlich auszubauen. Im Zuge der geplanten Kapazitätserweiterung auf der Ost-West-Achse zwischen Bensberg und Weiden West sollen auch die Bahnkapazitäten auf der Aachener Straße deutlich gesteigert werden.
Während die Frage, ob zu diesem Zweck zwischen Heumarkt und Moltkestraße ein Tunnel gebaut werden soll oder eben nicht, seit Jahren einen Riss durch das Ratsbündnis markiert – die Grünen sind dagegen, die CDU dafür –, ist die Planung für den westlichen Abschnitt der Strecke inzwischen weit fortgeschritten.
Die 90 Meter langen Bahnen erfordern Veränderungen an allen 37 Stationen auf der Gesamtstrecke. Für sieben der 14 Stationen an der Aachener Straße hat die Stadt ihre Untersuchungen nun abgeschlossen und den Fraktionen des Stadtrats jeweils Vorschläge mit den bevorzugten Umbau-Varianten gemacht. Galten mehrere Varianten als umsetzbar und barrierefrei, waren Nutzwert und Verkehrssicherheit die wichtigsten Kriterien der Untersuchung. Auf der Strecke gab es einige Herausforderungen, die Wendeanlage am Aachener Weiher etwa wird künftig zu klein sein und muss verlegt werden. In der Folge verschieben sich mehrere Stationen. Die Planung für alle sieben Haltestellen in der Übersicht.
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Kölner Ost-West-Achse: Wendegleis vor der Haltestelle Melaten
An der Haltestelle Melaten zu Beginn des westlichen Abschnitts gibt es derzeit zwei „Seitenbahnsteige“, die Gleise haben also eigene Bahnsteige und keinen geteilten in der Mitte. Beide sind 66 Meter lang und 2,50 Meter breit. Östlich der Haltestelle soll das neue Wendegleis gebaut werden, in beide Richtungen soll die Bahnen dort unabhängig voneinander ein- und ausfahren können.
Die favorisierte Lösung: Eine Verlängerung der Gleise in Richtung Osten auf 80 Meter, das System mit zwei Bahnsteigen soll bleiben. Grund ist unter anderem die Sicherheit, denn die städtischen Planer gehen davon aus, dass Fahrgäste an der Haltestelle auch über die rote Ampel laufen werden, um eine Bahn noch zu bekommen. Müssen sie hinter der Ampel noch das Gleis überqueren, um bis zu dem Mittelbahnsteig zu kommen, ist das Unfallrisiko noch größer.
Wendemöglichkeit an Haltestelle Junkersdorf an FC-Spieltagen wichtig
Die Planung für den Raum zwischen Aachener Straße/Gürtel und Rheinenergie-Stadion stellt die Stadt erst im kommenden Jahr vor. Dahinter folgt die Haltestelle Junkersdorf, bei der aktuell zwei Seitenbahnsteige bestehen. In der vorgeschlagenen Variante soll ein Seiten- und ein Mittelbahnsteig neu gebaut werden, damit auch hier mit 90 Meter langen Bahnen gewendet werden kann. Das geplante Wendegleis in Junkersdorf ist insbesondere für Sonderfahrten an Spieltagen des 1. FC Köln wichtig.
Die Haltestelle Mohnweg verschiebt sich in der Planung nach Osten, die Seitenbahnsteige werden zudem deutlich länger. Damit genug Platz da ist, muss der Knotenpunkt zur Oskar-Kokoschka-Straße neu begradigt werden.
KVB auf Ost-West-Achse: Künftig 50 Prozent mehr Kapazität
Für die Haltestelle Bahnstraße gibt es laut Stadt nur eine denkbare barrierefreie Lösung: Die Verlängerung der Gleise um insgesamt 30 Meter in beide Richtungen. So sollen am westlichen und östlichen Ende Rampen entstehen. Diese seien wegen der beengten Lage der Bahnsteige weniger breit als üblich, in Abstimmung mit Behindertenverbänden sei die Breite aber dennoch „ausreichend“, heißt es in den städtischen Unterlagen.
An den Wegen zur Haltestelle Weiden ändert sich wenig, die Haltestelle wird 20 Meter in Richtung Westen verlängert. An der Haltestelle soll zudem eine Querung für den Radverkehr am Knotenpunkt Aachener Straße/ Bunzlauer Straße/ Hans-Willy-Mertens Straße entstehen. Im Zuge der Neugestaltung entfällt zudem der Linksabbieger aus der Bunzlauer Straße.
Ziel der Umbauten ist es, die Kapazitäten des ÖPNV auf der zentralen Kölner Achse deutlich zu erhöhen – rund 50 Prozent mehr Kapazitäten sollen die 90 Meter langen Bahnen ermöglichen. Über die geplanten Änderungen im Bereich West müssen nun der Finanzausschuss des Rates und der Stadtrat abstimmen. Die Vorlage für den Ausbau der Achse in der Innenstadt will Verkehrsdezernent Ascan Egerer dem Stadtrat im kommenden Frühjahr vorlegen. Bislang ist keine Mehrheit für eine der beiden Varianten, einen Tunnel oder einen oberirdischen Ausbau, absehbar.