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„Dritte Welle“Mit diesen Corona-Maßnahmen reagiert die Stadt Köln

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kristenstabs pk 19.03

Der Kölner Krisenstab gibt die neuen Beschlüsse für die Stadt und den Impffortschritt bekannt.

Köln – Obwohl der Inzidenzwert in Köln bereits seit einer Woche über 100 liegt, hält Oberbürgermeisterin Henriette Reker weiterhin an den beschlossenen Lockerungen fest. Ändern könnte sich dies, da auch die landesweite Inzidenz in Nordrhein-Westfalen die 100 überschritten hat.

Bis es zu Beschlüssen weiterer Maßnahmen kommt, gelten die von der Stadt beschlossenen Regelungen – zu denen ab Montag drei zusätzliche Maßnahmen hinzukommen.

Teststrategie

Die Stadt erweitert ihre Teststrategie, sodass ab Montag auch für Besuche in Museen oder dem Zoo das negative Ergebnis eines Schnell- oder Selbsttests notwendig ist. Dasselbe gilt für die Inanspruchnahme von körpernahen Dienstleistungen – dazu gehört etwa ein Besuch beim Friseur oder im Kosmetikstudio.

Alles zum Thema Henriette Reker

Auch für die Außengastronomie könne sich Reker eine solche Teststrategie vorstellen, sodass es möglich wäre, „ein Kölsch trinken zu gehen, wenn man sich an diesem Tag getestet hat“, so Reker. Eine Entscheidung dazu wurde von der Stadt bisher aber noch nicht getroffen.

Blome leitet den Krisenstab

Verkehrsdezernentin Andrea Blome leitet ab sofort den städtischen Krisenstab. Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat ihr am Freitag das Amt, das sie zuvor ausgeführt hatte, übergeben. „Sie hat mich in den letzten Monaten schon vertreten und das ausgezeichnet gemacht, sodass ich ihr die Leitung jetzt auch guten Gewissens übergeben kann“, so Reker. Andrea Blome hat im Stadtvorstand derzeit in Vertretung die Verantwortung für die Feuerwehr. Kommenden Dienstag wird sie auf Antrag des Bündnisses aus Grünen, CDU und Volt zur Stadtdirektorin bestellt, sodass sie ab Juni dauerhaft die Verantwortung für die Feuerwehr übernimmt. (adm, kle)

Grundsätzlich hat die Stadt aktuell eine Kapazität von 100.000 Testungen pro Woche, das sind 15.000 Testungen am Tag. Davon werden derzeit aber nur 20 Prozent in Anspruch genommen, sagt Andrea Blome, die neue Leiterin des Krisenstabs. „Durch die Regeln, die ab Montag in Kraft gesetzt werden, rechnen wir aber mit einem dementsprechend erheblichen Anstieg der Nachfrage“, so Blome weiter. Daher sollen die Tests künftig auch zu den Menschen in die Statteile gebracht werden, um lange Wege zu verhindern. Wie genau das passieren soll, ist bisher unklar. Blome halte aber die Einbeziehung der Bürgerzentren, mobile Angebote und auch den Aufbau von Zelten für möglich.

Maskenpflicht und Kontrollen

Überall dort, wo aktuell bereits eine Maskenpflicht gilt, muss eine medizinische Maske in Form von OP- oder FFP2-Masken getragen werden. Alltagsmasken aus Stoff sind demnach nicht mehr zulässig. Zudem wird der Ordnungsdienst der Stadt ab kommender Woche verstärkt die Bildung von Warteschlangen kontrollieren – unter anderem vor Geschäften, in denen mit dem „Click and meet“-Verfahren eingekauft werden kann. „Wenn sich Schlangen bilden, die nicht mehr vertretbar sind, werden diese aufgelöst“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Schulen und Kitas

Aktuell werden an 22 Schulen sowie 32 Kitas Pilotprojekte durchgeführt, im Rahmen derer die Kinder und Jugendlichen zweimal pro Woche auf das Virus getestet werden. Diese Projekte sollen nun auch nach den Osterferien weitergeführt und vermutlich flächendeckend auf alle Schulen und Kitas ausgeweitet werden.

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Wie genau die Teststrategie am Ende aussehen wird und von wem sie finanziert werden soll, stehe aber noch nicht fest, so Blome. Sicher sei nur, dass ein entsprechendes Testangebot einmal pro Woche vom Land und einmal pro Woche von der Stadt gewährleistet werden soll.

Aktuelle Lage in Köln

Die Inzidenz liegt am Freitag bei 103,6 und der R-Wert mit 1,38 deutlich über eins, sodass eine infizierte Person mehr als eine weitere Person ansteckt. „Wir sehen den Beginn der dritten Welle“, sagt Johannes Nießen, Leiter des Kölner Gesundheitsamts, bei einer Pressekonferenz am Freitag mit Blick auf die weiterhin steigenden Infektionszahlen. Zu hoffen sei, dass ein weiterer Anstieg der Zahlen mithilfe der aktuell geltenden Maßnahmen verhindert werden kann, so Nießen. „Doch die Regeln sind nur so gut wie diejenigen, die sie einhalten“, sagt Reker. Daher appelliert sie noch einmal an alle Kölnerinnen und Kölner: „Es liegt bei uns allen, die Situation nicht zu verschlimmern, sondern zu verbessern.“

Denn auch die Situation in den Krankenhäusern sei wieder schwieriger geworden, sagt Christian Miller, Leiter der Kölner Berufsfeuerwehr – besonders auf den Intensivstationen. „Nach einer freien Kapazität von teilweise zehn bis elf Prozent, sind wir jetzt wieder runter auf sechs Prozent“, so Miller. Zwar bestehe weiterhin eine hohe saisonale Auslastung, aber auch die Anzahl der Corona-Patienten sei tendenziell wieder gestiegen. „Das stellt eine extrem hohe Belastung für die Menschen dar, die auf den Intensivstationen arbeiten“, sagt Miller.