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Bilder auf ToiletteStudent soll Frauen mit präparierter Klobürste gefilmt habe

Lesezeit 2 Minuten
Toilette 060820

Ein Mann wird beschuldigt, auf einer Damentoilette Fotos gemacht zu haben (Symbolbild).

  1. Einem 27-Jährigen wird vor dem Kölner Amtsgericht der Prozess gemacht.
  2. Mitarbeiter einer Salatbar glauben, dass er in dem Lokal auf der Damentoilette Fotos gemacht hat.
  3. Bei dem Mann wurden Dutzende Bilder von Frauen mit heruntergelassener Hose gefunden.

Köln – Es war der zweite – vorerst erfolglose – Versuch vor dem Amtsgericht, einem Informatikstudenten die – wie es in der Anklage heißt – Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs nachzuweisen. Nach Überzeugung der Ermittler ist Bert K. (Name geändert) der Mann, der vor drei Jahren auf der Toilette einer Salatbar am Heumarkt eine Klobürste so präparierte, dass dort – versteckt in einer Rolle Toilettenpapier – eine Mini-Videokamera Platz hatte.

Immerhin wurde bei dem 27-Jährigen eine Festplatte mit dutzenden Fotos von Frauen, die mit heruntergelassener Hose auf der Toilette hocken, sichergestellt. Doch die Verteidigung sieht kein „strafbares Verhalten“ und stellt sich offensichtlich auf den Standpunkt, dass der bloße Besitz der Aufnahmen keineswegs der Beweis dafür sei, dass ihr Mandant für die Videos verantwortlich gemacht werden könne. Deshalb schweigt der Student wie schon bei einem ersten Prozess im November vergangenen Jahres.

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Damals hatte der Verteidiger noch vergeblich eine Einstellung des Verfahrens beantragt, da die bei seinem Mandanten sichergestellten Speicherkarten keine konkreten Hinweise für den Zeitpunkt ihrer Aufnahme beinhalteten. Denn die Bilder wären nur dann ein mögliches Beweismittel, wenn das Datum der Aufnahme mit dem Zeitpunkt übereinstimmt, als K. sich in dem Lokal aufhielt.

Dem Personal aufgefallen

Fest steht nur: Bert K. war Stammgast in der Salatbar und dem Personal aufgefallen, weil er stets alleine saß, sich merkwürdig verhielt und immer in unmittelbarer Nähe der Damentoilette aufhielt. Die Mitarbeiter hatten irgendwann eine auffällig positionierte Klobürste auf der Toilette gesehen, die mal da war und mal nicht. Sie nahmen den Studenten daraufhin genauer unter die Lupe und bemerkten, dass die Klobürste immer dann verschwand oder hingestellt wurde, wenn er sich ebenfalls im Lokal aufhielt.

Zeitgleich gingen anonyme Telefonate ein: „Ich will eure Füße lecken, eure anderen Körperteile habe ich schon längst gesehen“, so der anonyme Anrufer. Das Personal war überzeugt, dass es sich dabei um Bert K. handelte.

Im Juni 2017 – K. war wieder einmal zu Gast in der Salatbar und auch die Klobürste stand wieder an ihrem Platz – hatten die Mitarbeiter die Polizei gerufen. Die Beamten durchsuchten auch seine Wohnung. Die Telefonnummer, mit der der anynome Anrufer sich in dem Laden gemeldet hatte, konnte nicht rückverfolgt werden.

Die Aussagen der Mitarbeiter könnten im Prozess eine entscheidende Rolle spielen. Sie könnten beispielsweise klären, warum K. immer mehr unter Verdacht geriet. Weil eine Mitarbeiterin trotz Ladung dem Prozess fernblieb, soll sie am nächsten Verhandlungstag polizeilich vorgeführt werden.