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Unfallstatistik für KölnZahl der Unfälle mit E-Scooter-Fahrern mehr als verdoppelt

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Ein Scooter wurde bei einem Unfall im September 2021 unter einer KVB-Bahn eingeklemmt.

Köln – Weniger Verletzte als 2020, weniger Tote und die zweitniedrigste Unfallzahl überhaupt seit Jahrzehnten – das sind die positiven Entwicklungen in der Kölner Unfallstatistik für das vergangene Jahr. Auch wenn der Begriff „positiv“ noch immer deplatziert wirkt angesichts von 4500 Verletzten und sieben tödlich verunglückten Menschen in der Stadt.

Bei E-Scooter-Unfällen ist Alkohol oft die Ursache

Sorge bereitet der Polizei vor allem der drastische Anstieg bei der Zahl von Unfällen und Verletzten im Zusammenhang mit E-Scootern. Mit Blick auf die Verkehrswende stiegen immer mehr Menschen auf Elektroroller um, berichtet ein Polizeisprecher, und das schlägt sich negativ in der Unfallstatistik nieder: 347 Menschen verunglückten im Vorjahr, eine Steigerung um 144 Prozent gegenüber 2020. In 92 Fällen war Alkohol laut Polizei die Ursache.

Auch verletzten sich im Vorjahr insgesamt 157 Jugendliche bei Unfällen, die höchste Zahl seit 2014 – fast jeder dritte der verunglückten Minderjährigen war auf einem E-Scooter unterwegs. „Nach wie vor liegen die Hautprobleme in der Kölner Innenstadt an den Feier-Hotspots am späten Abend und in der Nacht“, sagt Polizeidirektor Gereon Eich.

„Genau dort werden wir in den kommenden Wochen und Monaten auch wieder verstärkt betrunkene E-Scooter-Fahrer in den Blick nehmen und enthemmtes oder gefährliches Fahrverhalten ahnden.“

Zahl der Unfälle mit Pedelecs in Köln gestiegen

Ebenfalls gestiegen (von 152 auf 204) ist die Zahl der Unfälle mit Pedelecs – verletzt wurden hierbei überwiegend Senioren. Insgesamt gesunken ist dagegen die Zahl der Unfälle mit Fahrradfahrenden (von 2160 auf 1872). Dennoch, sagt Eich, führten nach wie vor Fehler beim Abbiegen, Vorfahrtsverstöße oder auch das Einfahren in den Straßenverkehr zu Gefahrensituationen zwischen Autofahrenden und Radfahrenden.

„Aber auch das Öffnen einer Autotür kann schwere Folgen haben und hat im vergangenen Jahr auf der Luxemburger Straße zu einem von insgesamt zwei tödlich verlaufenden Radfahrunfällen geführt.“

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Auf den Autobahnen rund um Köln geschahen im Vorjahr mit insgesamt 10.003 zwar insgesamt 18 Prozent mehr Unfälle als 2020, aber im Vergleich noch immer teils deutlich weniger Unfälle als in den vergangenen Jahrzehnten. Weil wegen der Lockdowns in den Jahren 2020 und 2021 zeitweise aber auch deutlich weniger Verkehr herrschte, sind die Unfallstatistiken der vergangenen beiden Jahre nur bedingt mit denen der Vor-Pandemie-Zeit zu vergleichen.