Köln – Mit Warnstreiks in zahlreichen Einrichtungen der Stadt will die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) Köln-Bonn-Leverkusen in dieser Woche den Forderungen in der aktuellen Tarifrunde des Öffentlichen Dienstes Nachdruck verleihen. Für Mittwoch sind die Beschäftigten der 226 Kölner Kindertagesstätten in städtischer Trägerschaft aufgerufen, erst um 10 Uhr mit der Arbeit zu beginnen. Weil sich erfahrungsgemäß nur ein Teil des Personals beteiligt, werden einige Kitas trotzdem pünktlich öffnen können.
Rechtzeitige Informationen
Die Stadtverwaltung hat die Tagesstätten gebeten, die Eltern rechtzeitig über den Streik und dessen Folgen zu informieren. Zudem können die Erziehungsberechtigten in der jeweiligen Einrichtung erfragen, ob die Kinder wie gewohnt abgegeben werden können oder die Kita erst ab 10 Uhr den Betrieb aufnimmt. Gegebenenfalls kann bis zu dieser Uhrzeit eine Notgruppe gebildet werden, wenn eine Mindestzahl an Mitarbeitern anwesend ist.
Zu Warnstreiks am Mittwoch aufgerufen sind nach Auskunft von Verdi-Gewerkschaftssekretär Tjark Sauer auch die Beschäftigten der Bauhöfe in der Frankfurter und Stolberger Straße (6 bis 9 Uhr), ferner diejenigen der Stadtverwaltung mit Ausnahme des Kulturdezernats: Von 7 bis gegen 10 Uhr finden am Stadthaus Deutz und am Kalk-Karree Kundgebungen statt. „Punktuell mag es zu Einschränkungen und Verzögerungen kommen“, hieß es von Seiten der Stadt zur Auswirkung auf den Dienstbetrieb. Überdies werden sich laut Sauer von 10 bis 12 Uhr am Haus Neuerburg – in Sichtweite des Stadtdirektor-Büros – rund 100 streikende Schulhausmeister versammeln.
Am Donnerstag sind die Mitarbeiter der städtischen Krankenhauses in Merheim aufgefordert, von 11.30 Uhr an für anderthalb Stunden zu streiken. Die Beschäftigten würden sicherstellen, dass es im Pflegebereich einen Notdienst gebe, sagte am Dienstag Verdi-Gewerkschaftssekretärin Astrid Rogge-Musall auf Anfrage. Die Kinderklinik Amsterdamer Straße und und das Krankenhaus Holweide seien nicht betroffen.
Am Freitag sollen dann nach dem Willen von Verdi die Mitarbeiter städtischer Kultureinrichtungen wie Oper und Schauspiel und die Beschäftigten des Kulturdezernats in den befristeten Ausstand treten. Nach Angaben von Gewerkschaftssekretär Stephan Otten ist geplant, dass sich die Teilnehmer des Warnstreiks um 11 Uhr auf dem Ottoplatz vor dem Deutzer Bahnhof treffen und anschließend zum Vorplatz des Hauptbahnhofs ziehen, Dort beginnt um 12 Uhr die Abschlusskundgebung der Arbeitsniederlegungen in dieser Woche.
Sechs Prozent mehr gefordert
Verdi fordert für die gut zwei Millionen Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes der Kommunen und ihrer wirtschaftlichen Betriebe und Unternehmen sowie für die rund 140 00 Tarifbeschäftigten des Bundes sechs Prozent mehr Gehalt, überdies eine Erhöhung der Vergütungen für Auszubildende und der Praktikantenentgelte. „Noch sind nur befristete Warnstreiks geplant, sodass die Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger gering sein werden“, sagte Daniel Kolle, Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Köln-Bonn-Leverkusen.