Alice Schwarzer, Monika Hauser, Rolly Brings und Wolfgang Niedecken wurden am Sonntag in Köln geehrt.
Ehrung im Kölner RathausVier Prominente durften sich im Goldenen Buch verewigen
Gleich vier prominente Personen wurden am Sonntagmittag in der Piazzetta im Historischen Rathaus geehrt: Alice Schwarzer, Monika Hauser, Rolly Brings und Wolfgang Niedecken. „Sie beweisen immer wieder starken inneren Antrieb und großen Mut für die Gesellschaft. So freue ich mich, dass Sie sich heute in unser Goldenes Buch der Stadt eintragen“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Köln: Reker lobt „großen Mut für die Gesellschaft“
Die Ehrung der Stadt Köln freue sie besonders, sagte Schwarzer. Schwarzer kämpft seit mehr als 50 Jahren für Frauenrechte. 1984 gründete sie etwa die gemeinnützige Stiftung „Frauen-Media-Turm“, die im Kölner Bayenturm beheimatet ist. Dort sitzt auch die von Schwarzer gegründete Zeitschrift „Emma“. Ihre Positionen sind dabei immer wieder umstritten, Rassismus und Transfeindlichkeit werden ihr vorgeworfen. „Das Adjektiv ‚umstritten‘ begleitet mich schon mein ganzes Leben. Ich glaube aber, ohne umstritten zu sein, kann man auch in der Gesellschaft nichts bewegen“, sagte Schwarzer am Sonntag in Köln.
Monika Hauser sieht ihre Aufgabe in der Unterstützung und dem Einsatz für Frauen, die nicht mit den gleichen Privilegien aufwachsen konnten, die sie selbst genießen durfte. Mit dem in Köln gegründeten Verein „Medica Mondiale“ kämpft sie weltweit seit dreißig Jahren für Frauen und Mädchen, die sexualisierte Kriegsgewalt erleben mussten. „Die zerstörerische Absicht der Täter betrifft Frauen, ihre Familien und damit die ganze Gesellschaft“, sagte Hauser und ergänzte: „Um diese patriarchalen Strukturen aufzulösen, braucht es nachhaltiges feministisches Engagement, das auch in der Politik vertreten sein muss.“
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Als Vater seiner beiden Söhne Peter und Stephan hat das Kölner Urgestein Rolly Brings nicht nur seine musikalische Ader in der Familie weitergegeben. Er selbst steht mit seiner Musik für den engagierten Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung. Seine klare Kante zeigt dabei deutliche Werte. „Am glücklichsten bin ich, dass alle meine Kinder diese Fackel weitertragen. Das macht mich unglaublich stolz“, sagte Brings am Sonntag.
Niedecken durch Zeitreise-Tour verhindert
Ebenfalls durch kölsche Musik bekannt geworden, ist BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken. Neben seiner Initiative für das Kölner Konzert „Arsch huh, Zäng ussenander“ gegen Rassismus und Fremdenhass engagiert sich der in Köln geborene Künstler auch in vielen anderen gemeinnützigen Vereinen. Wegen BAPs Zeitreise-Tour, am Samstag und Sonntag jeweils in den Sartory-Sälen in Köln, konnte Niedecken nicht persönlich anwesend sein. Als Zeichen seiner Dankbarkeit sendete er eine Videobotschaft, in der er ankündigte, seine Unterschrift so schnell wie möglich nachholen zu wollen.