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Jeder 100. Kölner Jecke aus DüsseldorfWas Mobilfunkdaten über Karnevalisten in Köln verraten

Lesezeit 3 Minuten
Der Rosenmontagszug zieht durch die Severinstraße. Die Jecken feiern am Rosenmontag den Karneval bei bestem Wetter und schönstem Sonnenschein. Foto: Uwe Weiser

Die Jecken feiern am Rosenmontag den Karneval bei bestem Wetter und schönstem Sonnenschein.

Wer kam aus dem Ausland nach Köln, um Karneval zu feiern, und wer feierte am längsten? Die Mobilfunkdaten verraten es – ein Überblick.

Es dürfte nicht überraschen, doch die Kölner Jecken feiern an Karneval im Vergleich am längsten – nämlich fast 13 Stunden an Rosenmontag. Das ergibt eine Analyse der Mobilfunkdaten von o2 Telefónica. Außerdem steigerten die Kölnerinnen und Kölner den Millionen-Besucherrekord aus dem vergangenen Jahr nochmal um knapp fünf Prozent.

Zwölf Stunden und 41 Minuten genau, so lange feierten die Jecken im Schnitt an Rosenmontag. Das ist länger als im Vorjahr (12 Stunden, 24 Minuten) und auch deutlich länger als die Karnevalisten in Düsseldorf. Dort schafften die Jecken im Schnitt 9 Stunden, 19 Minuten. Im Vorjahr waren es zwölf Minuten weniger. Ein Blick auf die Daten für Köln.

Millionenmarke in Köln wird zuverlässig und regelmäßig geknackt

Anhand anonymisierter Mobilfunkdaten, die Telefónica analysieren lässt, lassen sich auch Mobilität und Altersdurchschnitt interpretieren. Dabei nimmt der Anbieter die Mobilfunkdaten des o2-Netzes als Datenbasis. Die Zahlen des Marktanteils werden dann laut Angaben eines Sprechers hochgerechnet, sodass sie repräsentativ sind.

So wählen sich die entsprechenden Mobiltelefone in Köln zum Beispiel immer automatisch in die Mobilfunkmasten vor Ort ein. Verlässt also ein Mobiltelefon den Empfangsbereich von Mobilfunkmasten rund um den Kölner Dom an Rosenmontag für 12 Stunden nicht, dann wird davon ausgegangen, dass die Person dort in dieser Zeit Karneval gefeiert hat.

Jeder 100. Kölner Karnevalist ist demnach eigentlich jemand aus Düsseldorf, so die Analyse. So feierten an Rosenmontag 10.800 Menschen aus Düsseldorf in Köln. Sie machten damit etwa ein Prozent des Publikums beim Kölner Karneval aus.

03.03.2025
Köln:
Rosenmontagszug:
Eröffnung an der Severinstorburg

Eröffnung des Rosenmontagszugs an der Severinstorburg

Insgesamt kamen 1.092.500 Menschen zum Rosenmontagszug in die Karnevalshochburg. Wie Telefónica mitteilt, sei Köln die einzige Stadt, die zu Karneval verlässlich und regelmäßig die Millionenmarke knacke. 2024 kamen auch schon mehr als eine Million Menschen an Rosenmontag nach Köln, jedoch noch knapp fünf Prozent weniger als in diesem Jahr.

Auch Gäste aus dem Ausland an Karneval in Köln: Anteil von fast fünf Prozent

In Düsseldorf feierten laut der Analyse 742.000 Menschen Karneval, auch etwa vier Prozent mehr als im Vorjahr. Doch damit blieb die Landeshauptstadt noch deutlich unter der Million.

Auch aus dem Ausland zieht es die Leute zum Karneval ins Rheinland. Der Anteil der internationalen Gäste lag laut Analyse von Telefónica bei 4,9 Prozent. Demnach kamen 8160 Karnevalisten aus Österreich, 6230 aus Spanien und 6120 aus Frankreich nach Köln.

Nach Düsseldorf zog es knapp 6000 Österreicher, rund 5000 Menschen aus Spanien und 4700 aus Polen. 

Karneval in Köln: Anteil der 18- bis 29-Jährigen steigt 2025 an

In Köln feiern übrigens die meisten Frauen Karneval, nämlich mit einem Anteil von 48,6 Prozent. In Düsseldorf sind es 47,3 Prozent, während der Männeranteil dort mit 52,7 Prozent höher ist als in Köln (51,4 Prozent).

Ein junger Jeck beschäftigt sich mit seinem Handy, während hinter ihm in der Kneipe im Kwartier Latäng Karneval gefeiert wird.

Ein junger Jeck beschäftigt sich mit seinem Handy, während hinter ihm in der Kneipe im Kwartier Latäng Karneval gefeiert wird. (Archivbild)

Und es sind nicht nur alte Hasen, die in Köln (und Düsseldorf) das Brauchtum pflegen. Wie Telefónica mitteilt, ist der Anteil der jüngeren Generation, die Karneval feiert, 2025 gestiegen. Demnach ist fast jeder vierte Karnevalist zwischen 18 und 29 Jahren alt. Der Anteil der sogenannten Gen Z (umfasst grob die Jahrgänge 1995 bis 2010) beträgt 22,3 Prozent.

Im Vorjahr lag der Anteil der Gen Z bei 20,9 Prozent. Rund um den Dom und das Kwartier Latäng war der Anteil der 18- bis 29-jährigen Jecken übrigens bedeutend höher. Er liegt am Dom bei 31,5 Prozent, im Kwartier Latäng bei 30,5 Prozent.

In Düsseldorf gab es anteilig an den Gesamtbesuchern etwas mehr Feiernde aus der Gen Z als in Köln, nämlich 24,2 Prozent.