Köln – Wolfgang Back, der ehemalige Moderator des „WDR Computerclub“, ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Wie der Westdeutsche Rundfunk am Freitag in Köln mitteilte, starb er bereits am 5. Dezember. Zuvor hatte „Heise Online“ berichtet.
Der „WDR Computerclub“ war eine der ersten Sendungen, die sich mit dem Thema Computer beschäftigte. „Wir vom Computerclub hatten die erste private Mailbox in Deutschland“, sagte Back 2005 in einem WDR-Interview. Auf die Frage, was er am heutigen Internet vermisse, sagte er, vor zehn Jahren – also 1995 – habe man noch alles machen können.
„Es war ein Wildwuchs, und es gab keine Richter und Rechtsanwälte, die etwas davon verstanden haben. Irgendwann wird es vielleicht wieder etwas geben, was heute noch keiner kennt, und dann gibt es wieder Wildwuchs und Chaos. Das wünsche ich mir.“ Wenn eine Sache erst einmal laufe, sei die Luft raus.
Wolfgang Back verstorben: WDR Computerclub machte ihn bekannt
Back war fast 30 Jahre im WDR beschäftigt, zuletzt als Redakteur mit besonderen Aufgaben in der Programmgruppe Wissenschaft & Service. Seit 2006 war er im Ruhestand.
Vom „WDR Computerclub“ gab es zwischen Januar 1983 und 2003 insgesamt etwa 400 Episoden, die Sendung wurde zwischenzeitlich auch unter anderem Namen ausgestrahlt („Know How Computerclub”). Jahrelang sah sich TV-Journalist Ranga Yogeshwar großer Kritik ausgesetzt, weil unter seiner Leitung das Format eingestellt wurde. Und das, obwohl ihn Back und Moderatoren-Kollege Wolfgang Rudolph mehrfach öffentlich für diesen Schritt in Schutz genommen hatten.
„WDR Computerclub“: als Podcast 2006 wiederbelebt
Als Podcast mit Rudolph und Back erlebte die Sendung im Jahr 2006 eine Renaissance, laut eigenen Angaben lag die Download-Zahl pro Folge bei etwa 150.000. Obwohl die Moderatoren den Begriff Podcast mieden, wurde die Sendung 2007 sogar mit dem Podcast-Award ausgezeichnet. Im Jahr 2009 kam die Auszeichnung beim European Podcast Award in Hamburg dazu, wo der Computerclub einen Ehrenpreis erhielt. (red, dpa)