Köln-Innenstadt – Der Brunnen auf dem Ebertplatz, in dem früher regelmäßig Kinder spielten, soll so schnell wie möglich wieder in Betrieb gehen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker will die seit zwei Jahrzehnten defekte „Wasserkinetische Plastik“ des Künstlers Wolfgang Göddertz für 230.000 Euro instand setzen lassen. Die Anregung dazu stammt von den Künstlern, die in den Katakomben des Platzes vier Galerien betreiben.
Betrieb kostet 30.000 Euro im Jahr
Eine Fachfirma hat die Brunnenanlage bereits untersucht und herausgefunden, dass eine Sanierung möglich wäre. Der Betrieb soll weitere 30000 Euro pro Jahr kosten. Mit dieser und weiteren Veränderung will die Stadt den Ebertplatz – der sich in den vergangenen Jahren zum Kriminalitätsschwerpunkt entwickelte – beleben, um den Aufenthalt für Anwohner und Passanten attraktiver zu gestalten.
Auf dem Platz soll deshalb auch ein Café oder Biergarten entstehen. Die Gastronomie könnte entweder saisonal oder ganzjährig betrieben werden. Damit nimmt die Stadt eine Idee der beiden Architekten Peter Busmann und Christian Schaller auf, die diese im November 2017 bei einem Ortstermin mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ formulierten. Die Ausschreibung soll so schnell wie möglich starten. Die Verwaltung will in der Übergangsphase mobilen Gastronomie-Angeboten eine Fläche zuweisen.
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Die Stadt will den Ebertplatz ab dem Jahr 2020 vollständig umgestalten. Bis dahin sollen Zwischennutzungen dafür sorgen, den Ort dauerhaft zu beleben. Für jährlich 245000 Euro will die Verwaltung künstlerisch geprägte Veranstaltungen und wechselnde Lichtinstallationen sowie Sport- und Spielaktionen organisieren. Die Abfallwirtschaftsbetriebe sollen die Betonflächen zudem intensiv reinigen.
Kunst auf den Rolltreppen
Weitere 60 000 Euro pro Jahr stehen zur Verfügung, damit sich Anwohner, Künstler, Interessengruppen, das Bürgerzentrum Alte Feuerwache und Streetworker an der Entwicklung des Ebertplatzes beteiligen können. Weitere 75 000 Euro sind für die regelmäßige Information der Öffentlichkeit gedacht. Da die Instandsetzung der defekten Rolltreppen 2,37 Millionen Euro kosten würde, will die Stadt darauf verzichten.
Stattdessen stehen pro Jahr 50 000 Euro bereit, um künstlerische Aktionen auf den Rolltreppen zu finanzieren. Die Verwaltung stellte die Vorlage am Dienstag im Kulturausschuss vor. Der Stadtrat soll in der nächsten Sitzung am 20. März eine Entscheidung treffen. Während der Wintermonate hat sich die Situation am Ebertplatz nach Einschätzung der Polizei vorerst beruhigt.