Im Waldbad gibt es eine Rutsche, Schwimmbahnen und ganz viele Bäume. Was ist Top und was ist Flop in dem Freibad? Hier kommt der Test.
Kölner Freibad-TestIm 100 Jahre alten Waldbad Dünnwald gibt es Erholung und Idylle
Der Sommer ist in Köln längst angekommen und an vielen Tagen ist es heiß in der Stadt. Die perfekte Abkühlung bietet dann natürlich ein Sprung ins Wasser. Und wo geht das besser als in einem der sieben derzeit geöffneten Kölner Freibäder? Doch wir haben uns gefragt: Was bieten das Stadionbad, das Höhenbergbad, das Waldbad Dünnwald und Co. seinen kleinen und großen Gästen? Wie viel Spaß kann man haben, welche Kinderbecken haben Schatten und ganz wichtig: Wie schmecken und was kosten die Freibad-Pommes in Köln?
Im großen Freibad-Test des „Kölner Stadt-Anzeiger“ haben wir die Bäder in den Kategorien Spaßfaktor, Kinderfreundlichkeit, Sportfaktor, Pommes, Erholung und Allgemeines (dazu gehören Eintrittspreis, ÖPNV-Anbindung und Sauberkeit) getestet. Am Ende wird es kein Ranking geben, sondern ein Fazit zu jedem Freibad. In dieser Woche geht es weiter mit dem Waldbad Dünnwald.
Natur pur im Waldbad Köln-Dünnwald
Umgeben von Bäumen liegt das Waldbad in unmittelbarer Nähe zum Dünnwalder Campingplatz, dem Wildpark und einer Minigolfanlage. Neben einem Kinderbecken gibt es im Waldbad ein weiteres großes Becken, das in ein 50-Meter langes Schwimmerbecken und zwei (davon ein sehr kleines) Nicht-Schwimmerbecken aufgeteilt ist.
Besonders auffällig ist die ungewöhnliche Form, die aber einen historischen Hintergrund hat: 1923 wurde das Schwimmbecken mit Händen ausgegraben, deshalb sind ist das Becken nicht rechteckig und ohne Überlaufrinne. Damit feiert das Waldbad Dünnwald in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag.
Der Spaßfaktor im Waldbad Dünnwald
Highlight des Schwimmerlebnisses im Waldbad ist ganz klar die halb-offene, recht schnelle Rutsche. Es sei die erste Rutsche in diesem Stil, die in NRW gebaut wurde, erklärte uns ein Schwimmmeister. Das soll im Jahr 1982 gewesen sein.
Abgesehen davon gibt es allerdings kaum Entertainment im Becken. Lediglich zwei Sprungböcke verleiten dazu, einen Kopfsprung zu üben. Das Rutschbecken ist recht groß und bei unserem Besuch spielten Kinder Ballspiele und sprangen auch vom Beckenrand.
Kinderfreundlichkeit im Waldbad in Köln-Dünnwald
Der gerade neu sanierte Kinderbereich ist mit zwei durch Rutschen verbundene Bereichen und einer größeren roten Elefantenrutsche gut ausgestattet. Ein Segeltuch im oberen Beckenbereich sorgt für Schatten. Direkt daneben gibt es einen kleinen Spielplatz. Und wenn den Kindern dann doch mal langweilig wird, können sie immer noch den durch das Bad fließende Mutzbach erkunden.
Der Sportfaktor im Waldbad Dünnwald
Die recht breiten Schwimmbahnen sorgen im Schwimmerbecken für genügend Platz, um Bahnen zu ziehen. Das findet auch Elen Groeneboer (46), die mit ihrer Freundin Isusoll Tirez (47) wöchentlich zum Training herkommt: „Man hat hier immer Platz zum Schwimmen, auch an Tagen, an denen hier alles voll ist.“
Wer lieber im trockenen Sport macht, kann sich auf dem Beach-Volleyballfeld oder dem Fußballfeld austoben. Alternativ gibt es auch zwei Tischtennisplatten. Fritz (26) und Pablo (25) kommen aus Holweide und Buchforst und kommen seit mehr als zehn Jahren regelmäßig ins Waldbad. „Wenn die Volleyballsaison läuft, dann sind wir am Start, man lernt dabei viele Leute kennen“, sagt Fritz.
Erholung im Waldbad in Köln-Dünnwald
An Idylle ist das von Bäumen umgebene Freibad kaum zu übertreffen. Die aufgeschüttete Insellandschaft, durch die der Mutzbach fließt, transportiert Urlaubsgefühle. Bei unserem Besuch flatterte sogar der ein oder andere Schmetterling durch die hohen Gräser. Die Erholung spüren auch die Freundinnen Elen Groeneboer und Isusoll Tirez: „Schwimmen gehen mit der Kulisse hier, das ist so schön.“
Im Wasser gibt es einen kraftvollen Wasserspeier, einen Whirlpool wie zum Beispiel im Ossendorfbad gibt es im Waldbad leider nicht. Dafür gibt es aber am Beckenrand zwei Fass-Saunen. Eine Tages-Nutzung kostet 3 Euro und wie in jeder Sauna muss man sein Handtuch mitbringen.
Das Einzige, was das Gefühl von Natur pur stört, sind die großen weißen Pavillons, die permanent aufgebaut sind. Doch im Waldbad gibt es viele Veranstaltungen, die Kölnerinnen und Kölner aus allen Veedeln nach Dünnwald ziehen. Als Nächstes kommt „Köbes Underground“ am 19. August ins Freibad. Immerhin spenden die Pavillons Schatten, obwohl der bei den vielen Bäumen gar nicht mehr nötig wäre. Die Liegewiese ist weitläufig und es gibt viel Auswahl zwischen Sonnen- und Schattenplätzen.
Auch noch gut zu wissen: Das Urlaubsfeeling wird mitunter dadurch verstärkt, dass es im Waldbad kaum Telefon- oder Internetempfang gibt. Zwar kann man sich für 2 Euro W-Lan kaufen, doch wir fanden, dass die Handypause eigentlich sehr guttat – Digital Detox quasi!
Die (vielen) Pommes im Waldbad
Ganz wichtig sind auch hier die Pommes. Im Waldbad gibt es einen Kiosk und eine Imbissbude. Letztere wird vom angrenzenden Restaurant „Wildwechsel“ betrieben.
Eine kleine Portion Pommes kostet 4,50 Euro und war überraschend groß. Auch an Mayo und Pommes-Gewürz wurde nicht gespart. Frisch aus der Fritteuse waren sie heiß, knusprig und echt lecker!
Allgemeines zum Waldbad
Der Eintritt für Erwachsene kostet 6,50 Euro und Kinder von vier bis 18 Jahre zahlen 4 Euro, Kinder unter vier sind frei. Eine ermäßigte Karte für Schülerinnen und Schüler, sowie für Studierende und Schwerbehinderte kostet 4 Euro. Das Waldbad gehört zum Freien Ortskartell Dünnwald und finanziert sich durch Spenden, einen Förderverein und Einnahmen im Tagesgeschäft und bei Veranstaltungen. Für Erwachsene ist der Preis etwas teurer als für die Freibäder der Köln-Bäder für Erwachsene – aufgrund des besonderen Feelings mitten in der Natur finden wir den Preis aber fair.
Allerdings ist das Waldbad-Dünnwald ohne Auto nicht ganz so einfach zu erreichen. Mit dem Auto kann man (wenn keine Veranstaltung ist) direkt zum Bad vorfahren. Dort gibt es einige Parkplätze. Ansonsten können Gaste entweder am Parkplatz Mauspfad/Birkenweg (Wildpark), am Kalkweg/Höhenfelder See, am Höhenfelder See/Dünnwalder Mauspfad oder an der Odenthaler Straße/Leuchterstraße parken. Von diesen vier Parkplätzen ist es noch ein kleiner Waldspaziergang bis zum Bad.
Mit Bus und Bahn dauert die Anfahrt länger. Die KVB-Linie 154 fährt bis zur Haltestelle Dünnwald Waldbad und der Wupsi-Bus 434 bis zur Haltestelle An der Walkmühle. Ab dort ist es noch jeweils eine gute Viertelstunde Fußweg.
Unsere Empfehlung: Eine Fahrradtour nach Dünnwald. Am Bad gibt es einen großen Fahrradparkplatz und so lässt sich der Freibadbesuch gut mit einer Erkundung des Wildparks verbinden.
Während unseres Besuches zur Mittagszeit waren das Freibad und die Sanitäranlagen sauber. Trotz der historischen Halle, die Umkleiden und Duschen beherbergt, sind vor allem die Duschen sehr gut erhalten.
Unser Fazit: „Back to the Basics“ im Waldbad in Köln Dünnwald
Im Waldbad Dünnwald kann man die Außenwelt gut ausblenden und ein bisschen herunterkommen. Zwar gibt es nicht viel Wasser-Entertainment, doch die Weitläufigkeit des Geländes bietet viel Platz für freies Spielen und vor allem fürs Entspannen. Das findet auch Dennis, der mit seinem Sohn im Kinderbecken spielt: „Es ist cool als Family hierhin zu kommen. Es ist zwar einfach, aber hier ist immer viel Action, vor allem seit die neuen Betreiber im Wildwechsel sind. Hier ist alles zum Leben erwacht, im Waldbad.“
Was uns aber noch aufgefallen ist: Bei unserem Besuch war nur eine Badeaufsicht präsent, die zum Teil auch mit anderen Aufgaben beschäftigt war. Auf Nachfrage wurde uns jedoch gesagt, dass vor allem am Wochenende und zu Stoßzeiten sechs bis sieben Badeaufsichten und Rettungsschwimmer vor Ort sind.
Waldbad Dünnwald, Peter-Baum-Weg 20, 51069 Köln, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr, Montag und Dienstag: Ruhetag