Der BUND hatte über die Zerstörung der Uniwiese an Karneval geklagt. Die Rasenfläche war wohl aber zuvor schon in keinem guten Zustand.
Bodenplatten-Firma äußert sichKölner Uniwiese drei Wochen nach Karneval immer noch voller Glasscherben
Dass ein Abschnitt der Uniwiese an Karneval als Ausweichfläche für die Zülpicher Straße genutzt worden ist, sorgt weiter für Diskussionen. Nachdem der Umweltverband BUND Anfang vergangener Woche geklagt hätte, dass der Grüngürtel trotz der Abdeckung mit Bodenplatten stark gelitten habe, äußert sich nun der Gründer der beauftragten Firma.
Kölner Grüngürtel als Fußballfeld - braune Stelle gab es wohl schon vor Karneval
Das Unternehmen „eps“ ist ein Infrastrukturdienstleister für Großveranstaltungen, bietet unter anderem Bodenschutz, Rasenschutz und Absperrsysteme an. „Seit vielen Jahren errichten im Auftrag des Festkomitees die Tribünen des Rosenmontagsumzuges. Über einen Dienstleister der Stadt Köln haben wir den Auftrag erhalten, mit unseren Rasenschutzsystemen die Uniwiese zu schützen“, erklärt Gründer Martin Steffen dem Kölner Stadt-Anzeiger. „Diese Materialien setzen wir im Übrigen seit Jahren in den meisten Stadien Deutschlands und auch dem Rhein-Energie-Stadion in Köln ein.“ Die Firma habe ihr Lager in Bergheim.
Wie üblich habe man vor der Verlegung der Bodenplatten Fotos gemacht, um den Vorher-Zustand der Fläche zu dokumentieren, so Steffen. Die große braune Stelle mittig des Rasens in Richtung Luxemburger Straße habe es bereits gegeben. „Dass die Wiese an der einen braunen Stelle durch unseren Aufbau oder den Einsatz der Bodenplatten so großen Schaden genommen hat, wie von anderer Stelle suggeriert wurde, stimmt nicht. Dieser Teil des Grüngürtels wird als Fußballfeld genutzt und sah bereits vor Karneval so aus.“ Steffen räumt aber auch ein: „Allerdings ist der Rasen in dem Bereich der Arbeits- und Zulieferwege aus Aluminium einer höheren Belastung ausgesetzt.“
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Auch abgesehen von der braunen Fläche hat die Uniwiese allerdings Schaden genommen. So sind auch drei Wochen nach Karneval noch immer Scherben auf der Rasenfläche zu sehen. Laut der Stadt ist die finale Reinigung noch nicht abgeschlossen. Doch wie konnten Scherben und andere Kleinteile überhaupt durch die Bodenplatten auf den Grüngürtel gelangen?
Scherben im Kölner Rasen: Absprache mit der AWB muss besser werden
Laut Steffen liegt das vor allem an der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure rund um die Uniwiese. Die Schnittstellen zwischen Abdeckungen, Abfallwirtschaftsbetrieben, Gastronomie und Technik könnten noch optimiert werden, „sodass auch der Verbleib von Restmüll in und auf der Wiese wesentlich reduziert werden kann.“ Heißt: Bevor die Bodenplatten wieder von der Wiese genommen werden, muss die Reinigung vollständig abgeschlossen sein. Ansonsten fallen die verbliebenen Scherben und Schmutzpartikel beim Abbau von den Platten auf den Grüngürtel.
Für Steffen sind diese Abstimmungsprobleme aber lösbar. „Aus meiner Erfahrung heraus gibt es bei der erstmaligen Durchführung derart komplexer Bauvorhaben im Nachhinein durchaus Verbesserungspotential, das nach entsprechender Analyse schnell zum Tragen kommt.“
Dass die Bodenplatten grundsätzlich einen guten Schutz für die Rasenfläche bieten, davon ist „eps“-Gründer Martin Steffen überzeugt. „Die Rasenschutzsysteme sind in Aufbau und Struktur so konzipiert, dass Luft, Wasser und Licht die Rasenoberfläche erreicht und sich der Rasen in kurzer Zeit erholen kann.“