Lärm in der Kölner InnenstadtBetreiber von Kultkiosk „Büdchen 66“ muss Strafe zahlen
Köln – Der Streit um das Büdchen 66 an der Aachener Straße spitzt sich zu. Die Stadt scheint entschlossen, für Ruhe um den Kiosk an der Aachener Straße zu sorgen. Gegen den Besitzer Erkan Bukan seien mehrere „Zwangsgelder in empfindlicher Höhe“ festgesetzt worden, die derzeit vollstreckt werden sollen, teilt das Bauaufsichtsamt mit.
Grund für die Strafe sei, dass Bukan wiederholt gegen die Ladenöffnungszeiten verstoßen habe. Das Büdchen müsste in der Woche um 20 Uhr, sonntags bereits um 18 Uhr schließen.
Beliebter Treffpunkt
Das Büdchen 66, dass Bukan seit drei Jahren führt, ist in der Vergangenheit zu einem beliebten Treffpunkt geworden. Die meist jungen Kunden kaufen dort nicht nur Snacks und Getränke, sondern einige bleiben – vor allem in den warmen Sommernächten – gerne mal eine Zeit vor dem Laden stehen. Unter den Partygängern hat sich das Geschäft längst einen Namen als Kultkiosk gemacht. Sehr zum Ärger einiger Nachbarn, die sich durch die Besucher gestört fühlen.
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Einer, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, klagt: „Es wird gebrüllt, gejohlt, geschrien, krakeelt, gekreischt, gesungen und gelacht.“ An Straßenecken werde uriniert, überall gebe es Glasscherben und Erbrochenes. Polizei und Ordnungsamt hätten 2016 einige Dutzend Mal eingreifen müssen.
Ganze Reihe von Maßnahmen
„Das von dem Kiosk Störungen ausgehen ist unbestritten“, bestätigt Uwe Kaven vom Ordnungsamt. „Wir werden die Zustände nicht weiter tolerieren.“ Es gebe eine ganze Reihe von Maßnahmen, um den Besitzer zur Einhaltung der Regeln zu zwingen – vom Bußgeld bis hin zur Entziehung der Konzession.
Kaven sagte mit Hinweis, dass es sich um ein laufendes Verfahren handele, jedoch nicht, wann welche Maßnahme ergriffen werde. Der Betreiber solle die Möglichkeit haben, die Situation um den Kiosk herum selbst zu beruhigen. „Seine Zuständigkeit endet nicht an der Ladentür.“
Betreiber räumt Verstoß gegen Öffnungszeiten ein
Erkan Bukan räumt ein, gegen die Öffnungszeiten zu verstoßen. Anders könne er den Kiosk nicht wirtschaftlich betreiben. „Wenn ich um 20 Uhr zumachen soll, kann ich auch gleich ganz zumachen.“
Damit sich keine Besucherpulks in der Nachbarschaft bildeten, habe er Schilder im Büdchen aufgehängt – ohne Wirkung. Eine Beruhigung der Lage erhofft er sich durch eine kreative Lösung: Bukan will ein ehemaliges kubanisches Restaurant, das sich auf der anderen Seite der Aachener Straße/Ecke Moltkestraße befindet, übernehmen.
Mit dem alten Eigentümer sei er einig, es fehle nur die Genehmigung der Stadt. In die neue Bar will er kräftig investieren. Künftig soll es eine neue Inneneinrichtung, Essen und ab und zu auch Live-Musik geben. Seine Kunden aus dem Büdchen 66 will er künftig bitten, doch gleich in die Bar gegenüber zu wechseln.