Unter dem Motto „Wenn mir Kölsch(e) singe zor Weihnachtszick“ kamen 600 Kinder im Rathaus zusammen – hoch motiviert und bestens vorbereitet.
„Vielleicht stimmungsvollste Veranstaltung hier“Kinder singen kölsche Weihnachtslieder im historischen Rathaus
Nur das Wort „Äppel“ musste Mitorganisatorin Silke Dick in die Piazzetta des historischen Rathauses rufen und die Kinder wussten, was sie zu tun hatten: Das Lied „Äppel, Nöss un Marzipan“ anstimmen, natürlich. Und das taten sie mit großem Engagement – die stimmliche Aufwärmphase war an diesem Vormittag bereits ein Selbstläufer.
Beim adventlichen Gemeinschaftssingen unter dem Motto „Wenn mir Kölsch(e) singe zor Weihnachtszick“ ist das Publikum hoch motiviert und bestens vorbereitet. Die 600 Kinder, die im Saal des Rathauses Platz finden, haben nämlich vorher mit ihren Lehrern geübt, um beim Konzert text- und melodiesicher zu sein. Seit mehr als 20 Jahren laden die Bläck Fööss und der „Arbeitskreis Brauchtum und Kultur“ des Schulamts aus dem ganzen Stadtgebiet Schüler der unteren Klassen ein, die kölsche Sproch musikalisch zu feiern.
Kindern soll die kölsche Mentalität vermittelt werden
„Wir wollen den Kindern die kölsche Mentalität und Lebensart vermitteln“, sagt Ex-Bläck-Fööss-Mitglied und Mitinitiator Bömmel Lückerath, der mit seiner Gitarre mitwirkte. Auch Kafi Biermann war dabei sowie Mitglieder der aktuellen Fööss-Besetzung, allen voran Frontmann Mirko Bäumer. Der Schülerchor auf der Bühne setzte sich aus Pänz der KGS Fußfallstraße, der Montessori-Grundschule „Am Pistorhof“ und der GGS Stenzelbergstraße zusammen.
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Der Rest saß auf dem Boden der Rathaus-Halle und zelebrierte eine Stunde lang Weihnachtslieder, die vor allem aus der Feder von Hans Knipp stammten. Besonders gut kam „Schöne Bescherung“ von Knipp und den Bläck Fööss an, ein schmissiges Weihnachts-Katastrophen-Lied, bei dem d’r Hungk „us Versin en de Steckdos eren“ pieselt und „de Katz jrad d’r Puter afleck“. Großer Spaß im Saal. Dazu gesellten sich nachdenkliche Stücke wie „Dat schönste Jeschenk“ oder „Gloria in excelsis deo“.
Die Nachfrage nach dem Angebot ist groß
Im Vorfeld werden die Schulen mit Übungsmaterial versorgt, die Lehrer absolvieren eine Fortbildung und alle Lieder müssen auf Kinderstimmen umgeschrieben werden. Der Aufwand ist also groß, lohnt sich allerdings. Die Zahl der Anmeldungen übersteige regelmäßig die Kapazitäten, so Schulamtsdirektorin Petra Vianden: „Wir könnten das Haus mehr als einmal vollkriegen.“ Dazu trage auch der besondere Ort bei. Das Rathaus sei eben eine „tolle Location“. Bömmel Lückerath freute sich über die große Begeisterung der Kinder für die kölschen Songs. Dabei könnten viele gar nicht richtig Deutsch sprechen.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker sprach zur Begrüßung von der „vielleicht stimmungsvollsten Veranstaltung hier im Rathaus“. Als Sängerin im Bühnenchor trug dazu auch die neunjährige Iva von der katholischen Grundschule Fußfallstraße in Merheim bei. „Kölsch lesen kann ich, verstehen auch, aber nicht sprechen“, sagte sie vor ihrem Auftritt. Kölsch singen klappte dafür umso besser.