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„Hauptstadt der Stiftungen in NRW“Stadt Köln würdigt Stiftungsarbeit im Historischen Rathaus

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Das Foto zeigt vier Personen bei einer Podiumsdiskussion.

Diskussionsrunde anlässlich des Stiftungstags, v.l.n.r.: Moderatorin Angela Maas, Babara Schön (himmel und ääd Stiftung), Ingo Dahm (Capacure GmbH) und Suzanne Imhoff (Imhoff Stiftung).

Rund 500 Einrichtungen widmen sich in Köln einem gesellschaftlichen Engagement. Der Stiftungstag stellt ihre Projekte vor.

Sie fördern Fußballprojekte, stellen Bücherschränke auf oder unterstützen Menschen mit einer neurologischen Erkrankung. Stiftungen schütten ihre Erträge auf den verschiedensten Feldern aus. Allein in Köln gibt es rund 500 große und kleine Einrichtungen, die einem guten Zweck gewidmet sind. Im Raum Köln sind es etwa 1150.

Um ihre Arbeit zu würdigen und sie einem größeren Publikum vorzustellen, wurde 2006 der Stiftungstag ins Leben gerufen. Alle drei Jahre findet er seitdem an wechselnden Orten statt. Zur jüngsten Ausgabe fanden sich rund 260 Gäste im Historischen Rathaus ein.

Poetry-Slammer greifen ausgewählte Projekte humorvoll auf

Höhepunkt des Programms: Die drei Poetry-Slammer Katinka Buddenkotte, Nils Frenzel und Luca Swieter präsentierten Texte, in denen sie jeweils drei ausgewählte Projekte von Kölner Stiftungen humorvoll aufgriffen. Per Applaus bestimmte anschließend das Publikum Luca Swieter zur Gewinnerin. Ihr Preisgeld in Höhe von 1500 Euro spendete sie an das Projekt „Kalk-Kunst“ der Stiftung „Kalk-Gestalten“.

„Von der Anzahl her ist Köln die Hauptstadt der Stiftungen in Nordrhein-Westfalen“, so Ulrich S. Soénius, Vorstandsvorsitzender des ausrichtenden „Kölner Stiftungen e.V.“: „Die Bandbreite ist wirklich groß.“ Und ihre Zahl wachse. Steuerliche Gründe seien dabei für Gründer kaum ausschlaggebend: „Die Leute wollen etwas zurückgeben an die Gesellschaft.“ Bedauerlich sei allerdings, dass die Stiftungsaufsicht bei der Bezirksregierung personell zu schwach besetzt sei.

Ohne das Stiften wäre unsere Stadt nicht nur ärmer, sondern in dieser Form überhaupt nicht denkbar
Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln

„Wenn der Staat eine Aufgabe übernimmt, muss er sie auch erfüllen“, so Soénius – vor allem, wenn es um gemeinwohlorientierte Tätigkeiten gehe. Oberbürgermeisterin Henriette Reker lobte das Engagement: „Ohne das Stiften wäre unsere Stadt nicht nur ärmer, sondern in dieser Form überhaupt nicht denkbar.“ Vor allem in Zeiten der Geldknappheit könne nicht jede gesellschaftliche Aufgabe vom Staat übernommen werden.

Zu den größeren Stiftungen in Köln gehört die „Imhoff Stiftung“, die im Jahr 2000 von Schokoladenfabrikant Hans Imhoff gegründet wurde. Seit 2001 hat sie Projekte mit rund 22 Millionen Euro gefördert. „Er hatte ein unfassbar großes Herz“, so Imhoffs Tochter Susanne bei einer Podiumsdiskussion mit Moderatorin Angela Maas über ihren Vater. Sein Herz habe vor allem für seine Heimatstadt Köln geschlagen. Eine Stiftung sei durchaus eine Möglichkeit, Steuern zu sparen, räumte die Vorsitzende des Stiftungsvorstands ein: „Gleichzeitig ist man komplett entreichert. Man kommt an das Stiftungskapital nie wieder ran.“