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BaupläneDer Eigelstein soll ein Design-Hotel auf dem Gaffel-Gelände bekommen

Lesezeit 3 Minuten

Die Frontseite der Gaffel-Brauerei am Eigelstein. Das Gebäude soll dem Hotelneubau weichen.

  1. Auf den rund 2.000 Quadratmetern will die Althoff-Gruppe ein neues Hotel-Konzept mit 200 Zimmern, Fitness- und Spa-Bereich verwirklichen.
  2. „Urban Loft“ heißt die neue Linie, die vor allem auf sehr gutes Design und Kunst setzt und im preiswerteren mittleren Segment angesiedelt sein soll.

Innenstadt – Der Eigelstein gehört nicht gerade zu Kölns Vorzeigestraßen. Aber das Gesicht des Abschnitts hinter dem Hauptbahnhof dürfte demnächst einladender werden als bislang. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, hat die Kölner Althoff-Hotel-Gruppe das Grundstück der Gaffel-Brauerei gekauft, die ihre Aktivitäten künftig auf ihrem Areal in Porz bündeln wird.

Auf den rund 2.000 Quadratmetern will die Althoff-Gruppe ein neues Hotel-Konzept verwirklichen, das Leuchtturm-Charakter für die ganze Umgebung haben könnte. „Urban Loft“ heißt die neue Linie, die vor allem auf sehr gutes Design und Kunst setzt und im preiswerteren mittleren Segment angesiedelt sein soll.

Individuelle Ausstattung

„Wir sind sehr glücklich, dass wir das Grundstück erwerben konnten und unser erstes Urban Loft Hotel an unserem Firmensitz in Köln eröffnen können“, sagt Thomas H. Althoff, Chef und Gründer des Unternehmens, das unter anderem das Grandhotel Schloss Bensberg betreibt. „Das Konzept hat uns überzeugt und wir glauben, dass es eine Bereicherung für den Eigelstein sein wird“, sagt Heinrich Philipp Becker, geschäftsführender Gesellschafter der Gaffel. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.

Man setze bei den Urban Lofts auf sehr individuelle Ausstattung, die sich auch an den jeweiligen Besonderheiten der Umgebung orientieren solle, sagte Althoff. Dabei sei es wichtig, auch auf die direkte Nachbarschaft einzugehen, so der Unternehmenschef. „Wir möchten mit den Anwohnern und Bürgern bei den gesamten Planungen im Gespräch sein und das über die gesetzlich vorgegebene Bürgerbeteiligung hinaus.“ Es sei ihm wichtig, dass ein Hotel Teil eines Viertels sei und man dort gemeinsam überlege, wie man die Gegend entwickeln könne.

200 Zimmer geplant

Nach jetzigem Planungsstand soll das Urban Loft rund 200 Zimmer haben, von denen jedes anders gestaltet sein soll. Rund zwei Drittel werden in der kleineren Kategorie mit 17 Quadratmetern angeboten, ein Drittel in der größeren mit 20 Quadratmetern. Die Preise sollen bei 80 Euro beziehungsweise 90 Euro liegen. In der großen Lobby mit Lounge-Sesseln und an der Bar können sich die Gäste mit Getränken und Snacks versorgen. Zudem wird es einen Fitness- und Spa-Bereich geben sowie eine Tiefgarage. Außerdem soll direkt am Eigelstein eine Gastronomie entstehen, die vor allem auch für Nicht-Hotel-Gäste geöffnet sein soll. Rund 40 Mitarbeiter will die Althoff-Gruppe in dem Hotel beschäftigen.

Wie das Urban Loft von außen aussieht, steht derzeit noch nicht fest. Als Architekten hat die Althoff-Gruppe das renommierte Münsteraner Büro Bolles und Wilson engagiert, das schon mit seinem Konzept für Mülheim-Süd im Werkstattverfahren überzeugen konnte. Auf einen Zeitpunkt, zu dem das Urban Loft eröffnet werden soll, möchte sich Althoff derzeit noch nicht festlegen. Erst einmal brauche es einen Bebauungsplan, und die Brauerei müsse abgebrochen werden.

Dass Köln ein guter Ausgangspunkt für das neue Konzept ist, davon ist Althoff überzeugt. „Köln zieht jährlich mehr Besucher an, und die Stadt insgesamt wächst. Da gibt es auf jeden Fall weiterhin großen Bedarf an Hotelkapazitäten“, so Althoff, der sich mit Urban Loft demnächst in unmittelbarer Nähe zum Savoy-Hotel, aber auch zum neuen Courtyard by Marriott befindet. Zudem suche man mit dem Design-Konzept gezielt eine besondere Nische bei Reisenden, die darauf besonderen Wert legten. Demnächst seien dann weitere Urban-Loft-Standorte geplant – unter anderem etwa in Berlin, Hamburg, Frankfurt oder München.

Das ist die Althoff-Gruppe

1984 gründete der Hotelier Thomas H. Althoff mit seiner Frau Elke Diefenbach-Althoff das Hotel Regent International in Köln. Seitdem ist die Gruppe auf 15 Hotels in Deutschland, Schweiz, Frankreich und England gewachsen. Zu ihr gehören sechs Fünf-Sterne-Hotels wie das Londoner Hotel St. James’s oder das Grandhotel Schloss Bensberg. Auch das Dom-Hotel wird die Gruppe nach dem Umbau durch den Besitzer, die Bayerische Versorgungskammer, betreiben. Zum Stand bei der Bauverzögerung möchte sich Althoff derzeit nicht äußern. Zur Gruppe gehören auch acht Ameron-Hotels mit vier Sternen in Deutschland und der Schweiz.