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Saisoneröffnung im Kölner TanzbrunnenBrings feiert mit Überraschungsgästen – Enttäuschung beim Finale

Lesezeit 4 Minuten
Peter Brings auf der Bühne, davor das Publikum

Bei der Saisoneröffnung im Tanzbrunnen feierten 12.000 Menschen mit Brings und den Überraschungsgästen wie Eko Fresh, Lugatti & 9ine, Jojo Berger und Jürgen Fritz.

Brings hatten viele Überraschungsgäste dabei. Es gab eine Songpremiere. Der Jubel für die Lichtershow blieb am Ende aus.

Es gibt wohl keinen besseren Ort für eine Lied-Premiere als ein rappelvoller Tanzbrunnen. Das haben die Musiker von Brings bei der feierlichen Eröffnung der Open-Air-Saison am Samstag gekonnt eingefädelt. „Wir haben in den vergangenen 34 Jahren jede Menge Menschen kennengelernt“, sagt Peter Brings und leitet damit zum ersten Überraschungsgast des Abends über, mit dem der neue Song entstanden ist. „Mit manchen sind wir sogar aufgewachsen.“ Schon mit dem Vater des Musikers, der jetzt kommt, habe man Musik gemacht, sagt Brings – und holt Eko Fresh auf die Bühne.

Erst vor ein paar Tagen sei das Lied fertig geworden, das er nun mit der Band gemeinsam singe, so der Rapper. „Es steht 'ne bunte Brücke mitten in der Stadt, dort findet jede Farbe einen Platz“, heißt es darin.

12.000 Menschen feierten Saisoneröffnung im Kölner Tanzbrunnen

Im Publikum kommt der ruhige Song über Vielfalt und Zusammengehörigkeit (auch zwischen den beiden Rheinseiten) außerordentlich gut an – beim dritten Refrain singen die Fans mit, fordern gar eine Zugabe. Die „Bunte Brücke“ scheint ein heißer Kandidat für den nächsten Sessionshit und den „Loss mer singe“-Wettbewerb zu sein und reißt das Publikum noch etwas mehr mit als der zweite neue Song des Abends „Sulang die Welt sich dreht“.

Nicht nur die Stimmung unter den 12.000 Menschen vor der Bühne ist ausgelassen: Bei bestem Wetter und nach dem Heimsieg des 1. FC Köln lassen es sich auch die geladenen Gäste in den VIP-Zelten unweit der Bühne gut gehen. Hier empfängt Kölnkongress-Chef Ralf Nüsser anlässlich der Jubiläen „100 Jahre Kölnmesse“ und „30 Jahre Kölncongress“ Vertreter aus Politik, Unterhaltung, Sport und Wirtschaft.

Mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker und den vier Bürgermeistern ist auch die Stadtspitze vertreten. Ex-OB Jürgen Roters ist zugegen sowie die Dezernentinnen und Dezernenten der Stadt Köln.

Geladene Gäste im VIP-Bereich: Stadtspitze und -prominenz

Bernd Petelkau von der CDU und der 98-Jährige Krätzchensänger Ludwig Sebus amüsieren sich gemeinsam am Tisch, Christiane Martin von den Grünen filmt begeistert das Konzert mit. Weitere Politikergäste sind EU-Parlamentarier Axel Voss, Bundestagsabgeordnete Serap Güler und Ex-Ministerin des Landes NRW Ursula Heinen-Esser. Mit dabei sind auch der langjährige Kölnkongress-Geschäftsführer Bernard Conin sowie IHK-Präsidentin Nicole Grünewald, Natalie Drmota und Michael Burgmer von der Otto-Hofner-Gmbh und Loss-mer-Singe-Erfinder Georg Hinz. Schauspielerin Janine Kunze und ihr Mann, der Anwalt und Ex-Disco-Betreiber Dirk Budach mischen sich ebenfalls unter die Gäste.

Zurück zur Open-Air-Party mit Brings, die sich immer Zeit für politische Statements nehmen. „Es gibt Leute, die sagen, Karneval und Politik gehören nicht zusammen. Ich aber habe eine Meinung und die tu' ich laut kund. Wir lassen uns den Mund nicht verbieten“, sagt Brings.

Am griffigsten bringt es wohl die Formel „Kein Kölsch für Nazis“ zum Ausdruck. Für den Song holen Brings Querbeat-Frontmann Jojo Berger auf die Bühne sowie die Kölner Rapper Lugatti & 9ine, die es sich nicht nehmen lassen, im Anschluss noch zu den Tönen von „Superjeilezick“ auf der Bühne mitzufeiern.

Für Schmunzeln und Jubel sorgen auch die hier und da eingestreuten Sticheleien gegen einen Anwohner, der sich über die Ruhestörung durch Konzerte im Tanzbrunnen beschwert – weswegen hier um 22 Uhr pünktlich die Boxen ausgehen müssen.

Weitere Höhepunkte im Kölner Tanzbrunnen mit Brings

Ein Höhepunkt der Show ist der Gastauftritt von Keyboarder und Pianist Jürgen Fritz, langjähriger musikalischer Begleiter von Tommy Engel. Für die Performance des Brings-Song „Lieblingslied“ wird für Fritz extra ein weißer Flügel auf die Bühne gerollt. Auch gut kommt der musikalische Ritt durch die Rockgeschichte an: Brings stimmen neben Metallica-Hit „Nothing Else Matters“ den AC/DC-Song „Thunderstruck“ an. Gitarrist Harry Alfter hat sichtlich Spaß und tobt sich an seiner Gitarre aus.

Der Spruch „Das Beste kommt zum Schluss“ trifft an diesem Abend jedoch nicht zu. Die als nachhaltige Alternative zum Feuerwerk angekündigte Lasershow lässt die „Oohs“ und „Aahs“ im Publikum ausbleiben. Zehn Minuten lang projizieren Laser in einer Art Power-Point-Präsentation in Groß die 100-jährige Geschichte der Kölnmesse auf das Staatenhaus, erzählt aus der Perspektive von Konrad Adenauer, auf dessen Initiative das Messegelände und die Messegesellschaft in den 1920ern geschaffen wurde.

Das mag angemessen sein für eine Firmenfeier – für die gerade eben noch singenden, tanzenden und kölschtrinkenden Konzertgäste ist es ein harter Stimmungswechsel. Zumal die Projektion nur von der Mitte des Geländes aus gut sichtbar ist. Einige der Effekte sind durchaus ansehnlich, können aber leicht enttäuschte Gesichter im Publikum nicht zum Strahlen bringen.